Mit Künstlicher Intelligenz (KI) befasst sich die aktuelle Ausstellung „#Obach!“ von Constance Egger-Klee im Noaflhaus. Bei der gut besuchten Vernissage übernahm Vize-Bgm. Klaus Schuchter die Grußworte und betonte, dass Egger-Klee aus Denkfehlern gekonnt Kunst gemacht hat: „Kunst ist nicht nur etwas, das im Noaflhaus herumhängt oder herumsteht. Nein – Kunst regt zum Nachdenken an.“
Fragen über Fragen
Anlass für die Themenwahl war ConstanceEgger-Klees Beobachtung, dass sich Vorurteile durch den Umgang mit Suchmaschinen und Sozialen Medien verstärken. Es geht in der Ausstellung um Digitales, die Herangehensweise ist jedoch durchaus analog. Die textilen Techniken des Knüpfens und Webens mit den Händen sind langsam. Sie beruhen auf sich wiederholenden Bewegungen und geben Zeit und Raum, komplexe Informationen und Emotionen zu verarbeiten und zu verbinden. So gesehen sind einige derausgestellten Stücke Ergebnisse eines inneren Verarbeitungsprozesses zum Thema.
Egger-Klees Ausstellung wirft zahlreiche Fragen auf. Neben der künstlerischen Ausgestaltung werden auch Informationen vermittelt über den Einfluss menschlicher Denkprozesse auf die KI. Wie weit können und wollen wir der KI vertrauen, alltägliche Aufgaben und Entscheidungen für uns zuübernehmen? Vertrauen wir der künstlichen Intelligenz mehr als unseren Mitmenschen? Mehr als uns selbst?
Schubladendenken
Wir Menschen denken in Kategorien. Dieser Vorgang ist wesentlich und unvermeidlich, um Ordnung zu schaffen und rasch handlungsfähigzu sein. Menschen, Ereignisse und Gedanken werden aufgrund von verschiedenen Merkmalen in Gruppen/Kategorien zusammengefasst und als erfreulich, beängstigend oder gar gefährlich wahrgenommen. Sie werden in Schubladengesteckt und so entstehen „bubbles“. Damit gehen jedoch Informationen verloren!
Hinterfragen ist angesagt
Über die Dateneingabe in die sozialen Medien finden diese oft fehlerhaften Ergebnisse Eingang in die KI. Einerseits vereinfacht die KIArbeitsprozesse, andererseits müssen die Ergebnisse auch immer hinterfragt werden. Genau das wird aber häufig übersehen. So werden in sozialen Medien aufgrund der Suchalgorithmen Reels und Texte vorgeschlagen, die der eigenen„bubble“ entsprechen. Damit entsteht der Eindruck, dass alle so denken wie man selbst und die Informationen werden automatisch als richtig angenommen. Irrationale Gefühle, Hass oder auch der Druck, sich anpassen zu müssen, werden dadurch geschaffen und intensiviert.
Die Künstlerin lädt in ihrer Ausstellung ein, den Einflussder neuen Technologien auf uns zu hinterfragen. Wie verändert sie unsere Gedankenmuster und unser Verhalten Mitmenschen gegenüber? Wie lasse sich unser Alltag und unsere Kategorien neu denken?
Die Ausstellung unter dem Titel #Obacht! kann bis 15. November zu den Bürozeiten und den Museumsöffnungszeiten bei freiem Eintritt besucht werden.
Bild: MG Telfs/Hackl




