„Baum fällt“: Fisser holten den Bloch heim

Im Vier-Jahres-Rhythmus findet in Fiss das „Blochziehen“ statt. Der Auftakt des Fasnachtsbrauches im Oberen Gericht ist das Fällen des dafür benötigten „Blochs“ – der schönsten und mächtigsten Zirbe aus dem Fisser Wald. Gestern, am 11. Oktober, war es so weit: Rund 40 Fisser Männer fällten den Baum für das bevorstehende Blochziehen am 25. Jänner 2026 und brachten die 30 Meter lange und sechs Tonnen schwere Zirbe ins Dorf.

Waldaufseher Konrad Geiger prüfte im Vorhinein genauestens, welche Zirbe aus dem Fisser Bestand die „Hauptrolle“ beim kommenden Blochziehen spielen wird. Nach dem traditionellen Dankesgebet brachte Hermann Krismer den Baum gekonnt zu Fall. Anschließend wurde dieser händisch auf den Weg gezogen und in das 1.000-Seelen-Dorf Fiss gebracht. Für den Obmann des Fisser Blochziehens Martin Pregenzer ist es das erste Erwachsenen-Blochziehen unter seiner Führung: „Das Blochholen stellt den Startschuss für das Blochziehen 2026 dar und ist immer ein besonderer Tag. Von nun an rückt der Veranstaltungstag immer näher und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren – der Zusammenhalt ist spürbar.“

Gelebte Tradition, UNESCO-Kulturerbe

Seit 2011 ist das Blochziehen Teil des Nationalen Verzeichnisses des immateriellen Kulturerbes der UNESCO in Österreich. Mit über 350 Mitwirkenden – davon 100 Maskierten – zählt es zu den größten Tiroler Fasnachten. 60 Figuren ziehen dabei den geschmückten „Bloch“ durch Fiss, der symbolisch für den Pflug steht, der die Felder zur Aussaat aufbricht und damit den Frühling einläutet.

Bild: Manuel Pale