Zum fünften Mal fand Ende Juni der Praxistag „Demenz – den Alltag meistern“ im St. Vinzenz Bildungszentrum für Gesundheitsberufe (BiZ) in Zams statt. Die Veranstaltung bot Betroffenen, Angehörigen und Interessierten vielfältige Möglichkeiten, sich zu informieren, auszutauschen und voneinander zu lernen – zahlreiche Besucher*innen nutzten das Angebot.
Im Mittelpunkt stand erneut die zentrale Frage: „Wie können Menschen mit Demenz im Alltag gut begleitet werden?“ Antworten darauf lieferten sechs Workshops, ein Impulsvortrag sowie persönliche Gespräche. „Demenz geht uns alle an – ob beruflich oder privat. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, Betroffenen und Angehörigen praxisnahe Informationen und konkrete Unterstützungsmöglichkeiten bereitzustellen“, betont Dipl. KH-Bw. Bernhard Guggenbichler, Geschäftsführer des Krankenhauses St. Vinzenz Zams.
Information mit Praxisbezug
Die Besucher*innen konnten aus sechs Workshops wählen – von rechtlicher Unterstützung über Demenzprävention bis hin zur einfühlsamen Begleitung im Alltag. Besonders gefragt waren Themen wie „Einfühlsames Begleiten, Überforderung vermeiden, Selbstfürsorge stärken“ sowie „Bedürfnisse erkennen – Verhaltensweisen verstehen“. Die Angehörigen erhielten konkrete Werkzeuge und Strategien zur besseren Alltagsbewältigung.
Impulsvortrag zu Alzheimer bei Frauen
OA Dr. Arnold Schiechtl, stellvertretender ärztlicher Leiter der Psychiatrie am Krankenhaus St. Vinzenz Zams, widmete sich in seinem Vortrag dem Thema „Geschlechterunterschiede bei der Alzheimer Krankheit“. Frauen sind häufiger betroffen als Männer – unter anderem aufgrund hormoneller Veränderungen nach der Menopause. Dr. Schiechtl beleuchtete nicht nur biologische, sondern auch soziale Einflussfaktoren, die den Verlauf und das Risiko der Erkrankung prägen.
Individuelle Beratung
Neben dem inhaltlichen Programm boten zahlreiche regionale Organisationen wie das Entlassungsmanagement des Krankenhauses Zams, VAGET, Caritas, das Heim St. Katharina, das Care Management Landeck und Imst, die Selbsthilfegruppe Zams sowie der Sozial- und Gesundheitssprengel Obergricht und der Pflegeverein Stanz persönliche Beratungen an. Ergänzt wurde das Angebot durch einen Büchertisch der Buchhandlung Tyrolia mit Literatur rund um das Thema Demenz. „Es freut mich sehr, dass wir mit dem Praxistag erneut einen Ort des Austauschs geschaffen haben. Das BiZ ist nicht nur Ausbildungsstätte, sondern auch ein Bildungszentrum für die gesamte Region – gerade bei einem Thema, das so viele betrifft wie Demenz“, so Mag.a Margarethe Achenrainer, Direktorin des BiZ.
Netzwerk für Demenzkompetenz im Tiroler Oberland
Die Veranstaltung war ein gemeinsames Projekt des Krankenhauses St. Vinzenz Zams, des BiZ, der Koordinationsstelle Demenz am Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol sowie weiterer regionaler Partnerorganisationen. Das Ziel: das Bewusstsein für Demenz stärken und konkrete Hilfestellungen bieten – ganz im Sinne einer demenzfreundlichen Gesellschaft.
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