Seit vergangener Woche kommt wieder vermehrt die Sonne zum Vorschein und so werden auch die zahlreichen MountainbikerInnen wieder ins Freie gelockt. Was für viele als Ausflug in die Natur zum Entspannen gedacht ist, kann bei Fehlverhalten ernste Konsequenzen mit sich bringen.
„Wandern, Biken, Laufen, Schwammerlsuchen, Nordic Walking – viele Menschen treibt es in der Freizeit in die Tiroler Wälder. Während Forstarbeiten kann die erholsame Natur jedoch auch gefährlich werden. Wir bitten daher alle, die sich in den Wäldern aufhalten, Wegsperren einzuhalten, sich zu informieren und die nötige Vorsicht walten zu lassen“, appellieren Sportreferent LHStv Philip Wohlgemuth und Forstreferent LHStv Josef Geisler. Werden nämlich forstliche Wegsperren und abgesperrte Bereiche (die natürlich nicht nur für MountainbikerInnen, sondern auch für alle anderen PassantInnen gelten) nicht beachtet, kann es zu schweren Unfällen kommen. Wichtige Teile des MTB-Modells sind die Website radrouting.tirol und die kostenlose Radapp Tirol, die Infos zu den Wegsperren liefern.
Damit der Wald auch in Zukunft ein konfliktfreier Ort für alle bleibt
„Tirol ist mit seiner malerischen Kulisse und top Infrastruktur der ideale Ort für Sportlerinnen und Sportler. Für ein gutes Miteinander braucht es aber auch entsprechende Rücksichtnahme“, so LHStv Wohlgemuth. LHStv Geisler ergänzt: „Der Wald ist nicht nur Erholungsraum, sondern auch Arbeitsplatz. Es ist wichtig, Sperrbereiche entsprechend zu kennzeichnen.“ Auch aus rechtlicher Sicht ist die ordnungsgemäße Kennzeichnung eines Sperrgebietes für WaldeigentümerInnen sowie für alle dort arbeitenden Personen unerlässlich. WaldeigentümerInnen- und arbeiterInnen wird bei stark frequentierten Wegen empfohlen, zusätzlich zur offiziellen Sperrgebietstafel mit Barrieren zu arbeiten. Laufende Kontrollen der Absperrung sind ebenso nützlich, besonders wenn Schadensfälle eintreten. Um potenzielle Unfälle schon im Vorhinein zu vermeiden, empfiehlt es sich, am Wegbeginn rechtzeitig Auskunft über Ort, Grund und Dauer der Sperre zu geben. Offizielle Sperrtafeln müssen immer in ausreichendem Abstand (Faustzahl: ca. 70 m) zum jeweiligen Arbeitsbereich aufgestellt werden. Äußerst wichtig ist es, außerdem Wege, Pfade, etc., welche in die Sperrfläche führen, entsprechend zu kennzeichnen.
Erfolgsprojekt mit Vorbildwirkung: das Tiroler MTB-Modell
Damit alle Beteiligten – von den RadfahrerInnen hin bis zu den ForstarbeiterInnen – möglichst konfliktfrei den Wald in ihrem Sinne nutzen können, wurde in Tirol bereits Ende der 1990er-Jahre das sogenannte MTB-Modell etabliert, nunmehr ein zentraler Baustein des Programms „Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben“. Das MTB-Modell bietet Rechtssicherheit und Versicherungsschutz für WegehalterInnen.
Weiterer, essentieller Baustein des MTB-Modells ist die Website Radrouting, die neben Infos zu Wegsperren auch noch Daten wie Bodenbeläge, Höhenprofile, Bilder, Tourbeschreibungen, etc. liefert. WaldaufseherInnen in Tirol sowie MitarbeiterInnen der Tourismusverbände sind mit einer App ausgestattet, bei der sie Forstsperren eintragen können. Diese Informationen erscheinen wiederum automatisiert in radrouting.tirol sowie bei der Radapp Tirol (kostenlos via App Store und Google Play downloadbar) und Routen lassen sich dadurch noch besser planen.
Bild: Dave Robinson