Ob am Berg, auf der Skipiste oder bei medizinischen Notfällen im Tal – die Flugrettung ist in Tirol ein zentraler Baustein der Gesundheitsversorgung. Kürzlich besuchte Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele das Flugrettungszentrum West in Innsbruck und hob die große Bedeutung der Flugrettung für die notärztliche Versorgung in Tirol hervor: „Wenn jede Minute zählt, ist der Hubschrauber oft die einzige Chance, Leben zu retten. Dass wir weltweit zu den Regionen mit der höchsten Dichte an Notarzthubschraubern zählen, ist ein klarer Beweis dafür, welchen Stellenwert die Flugrettung in Tirol hat – gerade auch aufgrund unserer Topografie mit Tälern und entlegenen Weilern. Die Stützpunkte der verschiedenen Unternehmen sind damit ein Aushängeschild weit über die Landesgrenzen hinaus“, ergänzt LRin Hagele.
Mit acht verschiedenen Unternehmen (S-H-S Flugrettung, Heli Tirol – Martin Flugrettung, Christophorus Flugrettungsverein, Schenk Air, ARA Flugrettung, RK Salzburg, Wucher Helicopter und ÖAMTC-Flugrettung) besteht in Tirol vonseiten des Landes eine sogenannte Grundversorgungsvereinbarung. Diese sieht vor, dass die Einsätze der Rettungshubschrauber im Wesentlichen vom Land Tirol und den Sozialversicherungsträgern finanziert werden (ausgenommen davon sind Einsätze nach Unfällen in Ausübung von Sport und Touristik am Berg und Fälle von Bergnot). Das Land Tirol stellt rund 1,9 Millionen Euro für die Grundversorgung der Flugrettung bereit, weitere 580.000 Euro sichern die Überstellung von PatientInnen zwischen Krankenanstalten. „Die Flugrettung ist ein wichtiges Mosaik der gesamten Notfallversorgung in Tirol, auf das wir zählen und stolz sein können“, betont LRin Hagele.
Bis zu 16 Hubschrauber – rund 10.000 Einsätze jährlich
Zu Spitzenzeiten stehen in Tirol 16 Notarzthubschrauber für Einsätze zur Verfügung – acht davon ganzjährig, weitere acht saisonal (insbesondere während der Wintersaison von November bis April). Damit verfügt Tirol über mehr als ein Drittel aller österreichischen Standorte. Bei ihrem Besuch im Flugrettungszentrum West machte sich LRin Hagele ein Bild von der Werft, den Wartungshallen und den Aufenthaltsräumen der Mannschaft. Betrieben wird der Innsbrucker Stützpunkt, der seinen Betrieb 1983 aufnahm und der älteste Standort Österreichs ist, vom ÖAMTC-Flugrettungsverein. Jährlich werden dort knapp 1.000 Einsätze abgewickelt.
Leitstelle Tirol entscheidet über Disponierung
Welche Maschine alarmiert wird, entscheidet die Leitstelle Tirol – grundsätzlich wird aber jener Hubschrauber disponiert, der die kürzeste Anflugzeit zum Notfallort hat. „Die Flugrettung funktioniert in Tirol nur deshalb so reibungslos, weil viele Partner – unter anderem auch der bodengebundene Rettungsdienst oder die Berg- und Pistenrettung – Hand in Hand arbeiten. Die Tirolerinnen und Tiroler können sich darauf verlassen, dass im Notfall rasche Hilfe kommt“, so LRin Hagele beim Besuch des Zentrums.
Schnelligkeit, Kompetenz und höchste Professionalität
Die Teams auf den Hubschrauberstützpunkten sind von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang einsatzbereit. PilotInnen, NotärztInnen und FlugretterInnen bilden eine Einheit, die selbst in unzugänglichem Gelände helfen kann – notfalls auch mittels Taubergung. „Die Arbeit der Flugrettungscrews verlangt in erster Linie zwei Dinge: höchste Professionalität und ein enormes Verantwortungsbewusstsein. Ich bedanke mich herzlich für Ihren so wichtigen Einsatz“, erklärt die Gesundheitslandesrätin abschließend.
Bild: Land Tirol/Neuner