Spielerische Naturvermittlung im Botanischen Garten

Die Luft, die wir zum Atmen brauchen, unsere Nahrung, Holz zum Heizen, Heilstoffe zur Behandlung von Krankheiten – Welche Fähigkeiten besitzen Pflanzen und wie nutzen wir Menschen das für uns? Welchen Einfluss hat unser Verhalten auf die Vielfalt der Natur? Mit einem besonderen Fokus auf Botanik bietet die Grüne Schule des Botanischen Gartens der Universität Innsbruck bereits seit rund 20 Jahren Umweltbildungsprogramme für Groß und Klein an. Naturschutzlandesrat René Zumtobel schaute vor wenigen Tagen bei einem Workshop vorbei. Die 1. Klassen der Volksschule Kematen erhielten einen Vormittag lang Einblick in die faszinierende Pflanzenwelt der Alpen. „Umweltbildung ist heute wichtiger denn je. Manche Kinder haben in ihrem Alltag nicht mehr so viele Berührungspunkte mit der Natur. Dabei ist das Wissen um unsere heimische Artenvielfalt und auch die Bedrohungen durch den Klimawandel wesentlich, damit wir heute und in Zukunft als gesamte Gesellschaft sensibel mit unserem Lebensraum umgehen und uns für den Schutz der Biodiversität stark machen“, so LR Zumtobel. Das Land Tirol unterstützt die Angebote der Grünen Schule bereits seit vielen Jahren. Für 2025 werden rund 9.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt.

2025: Fokus auf heimische Arten

Jedes Jahr setzt die Grüne Schule in ihrem Workshopangebot einen neuen Fokus. 2025 gibt es Unterrichtseinheiten und mehrstündige Workshops mit besonderem Schwerpunkt auf die heimische Flora, ein Abstecher ins Tropenhaus darf aber trotzdem nicht fehlen. „Auch wenn wir in unseren Vermittlungsprogrammen in diesem Jahr besonderes Augenmerk auf die Diversität heimischer Lebensräume legen, bietet der Botanische Garten die einzigartige Gelegenheit hautnah den tropischen Regenwald oder trockene Wüsten zu erleben – und das zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter“, erklärt Ramona Roach von der Grünen Schule. Besonders gefragt ist das Angebot der Grünen Schule bei Volksschulen, Mittelschulen und Unterstufen-Klassen. Aber auch Kindergartengruppen und Oberstufen bietet die Grüne Schule ein maßgeschneidertes, altersgerechtes Programm. Vorbereitet und durchgeführt werden die Workshops von sechs engagierten Naturwissenschaftlerinnen, die auch über eine entsprechende Ausbildung in Naturvermittlung bzw. Pädagogik verfügen. „Vom Kindergarten bis zur Seniorengruppe – wer mehr über die Vielfalt der Tiroler Natur, über heimische und exotische Pflanzen erfahren möchte, kann sich jederzeit bei uns melden. Der Botanische Garten bietet viel zu entdecken“, so Roach. Auch wenn der Schwerpunkt auf Botanik liegt, werden von der Grünen Schule auch Programme zu den Themen bestäubende Insekten und heimische Vogelarten angeboten. Die meisten Workshops finden direkt im Botanischen Garten statt, seit ihrer Eröffnung im vergangenen Jahr besteht zudem eine Kooperation mit der Waldschule der Stadt Innsbruck. „Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, mit welchem Engagement die Naturpädagoginnen und -pädagogen in Tirol bei der Arbeit sind. Sie zeigen die Zusammenhänge der Natur mit Begeisterung auf und tragen dazu bei, dass das Interesse am Schutz unserer Umwelt bereits von klein auf geweckt wird“, freut sich LR Zumtobel. 

Bild: Land Tirol/Knabl