Traditionelle Gefallenenehrung und Kranzniederlegung in Telfs

Am ersten Sonntag nach Allerheiligen findet in Telfs traditionsgemäß die Gefallenenehrung vor dem Kriegerdenkmal bei der Franziskanerkirche statt. Dekan Peter Scheiring zelebrierte die feierliche Totengedenkfeier, zu der sich in gewohnter Manier zahlreiche Traditionsvereine in stattlicher Stärke einfanden: Schützenkompanie, Marktmusikkapelle, MGV Liederkranz und Freiwillige Feuerwehr. Fahnenabordnungen des Roten Kreuzes und der Bergrettung komplettierten das Bild. Auch zahlreiche GemeinderätInnen nahmen teil.

Im Rahmen der Gedenkfeier legte Bgm. Christian Härting gemeinsam Vize-Bgm. Klaus Schuchter und Vize-Bgm. Johannes Augustin am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder. „Heute gedenken wir aller Opfer von Krieg und Gewalt – und wünschen den Menschen in den Krisengebieten, dass auch sie bald in Frieden leben können“, so Härting in seiner Ansprache und blickte dabei auf seine ersten Gefallenenehrungen zurück. Damals sei ihm das Thema Krieg weit entfernt erschienen – etwas, das man nur aus den Erzählungen der Großeltern kannte. Heute sei das anders: Seit über drei Jahren tobe der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, und auch im Nahen Osten scheine kein dauerhafter Frieden in Sicht.

Trotz dieser düsteren Entwicklungen zeigte sich der Bürgermeister zuversichtlich. „Ich sehe vieles, was Hoffnung und Mut machen kann“, betonte er. Hier und heute sehe er viele idealistische Menschen, die sich in Vereinen und Organisationen engagierten, zusammenhielten und friedlich miteinander umgingen – auch bei unterschiedlichen Meinungen. Diese Haltung, so Härting, sei der beste Schutz gegen Angst und Resignation. „Wir können der scheinbar verrückt gewordenen Welt unseren friedlichen kleinen Mikrokosmos von Telfs entgegenhalten und alles tun, damit er erhalten bleibt.“

Zum Abschluss erinnerte der Härting an die Generation der Eltern und Großeltern, die nach den Schrecken von Krieg und Diktatur eine neue, bessere Gesellschaft aufgebaut hätten. Von ihrem Mut und ihrer Weitsicht könne man lernen, sagte Härting, denn „sie haben uns jahrzehntelang Frieden und Wohlstand ermöglicht.“

Der eindrucksvollen Feier unter freiem Himmel folgte ein Festgottesdienst in der Pfarrkirche Peter und Paul.

Bild: MG Telfs/Hackl