Wissenswertes zur Zeckensaison 

Mit dem Frühling nimmt auch in Tirol die Zeckensaison an Fahrt auf. Damit steigt das Risiko für Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose, die Zecken auf den Menschen übertragen. Besonders aktiv sind die Milbentiere bei milden Temperaturen und in Wäldern, auf Wiesen, in Gärten oder im Unterholz – beliebte Orte für Spaziergänge, Wanderungen und Spielplätze. Der Schutz vor Zeckenstichen ist daher gerade in den Frühlingsmonaten besonders wichtig. 

„Immerhin gegen eine von Zecken übertragenen Krankheiten kann man aktiv etwas tun: Der einzig wirksame Schutz gegen die Infektionskrankheit FSME ist eine Impfung. Eine fristgerechte Impfung verhindert zu über 90 Prozent die Erkrankung und schwere Verläufe – unabhängig vom Alter“, betont Gesundheitsdirektorin Theresa Geley, dass „Österreich eines der am stärksten betroffenen FSME-Risikogebiete Zentraleuropas ist. Deshalb ist eine flächendeckende Immunisierung besonders wichtig.“ Sie ruft die Bevölkerung auf, noch rechtzeitig vor den warmen Monaten den Impfstatus zu überprüfen: „Wer eine Auffrischung benötigt, sollte diese jetzt im Frühjahr nachholen. Die Wirkung tritt bereits innerhalb von zwei Wochen ein.“ Neben der FSME-Impfung können einige weitere Verhaltenstipps helfen, Zeckenstiche zu vermeiden.

Zecken vermehren sich früher im Jahr, länger und in größeren Höhen

Zecken sind heute in ganz Österreich aktiv – längst auch über 1.500 Meter Seehöhe hinaus. „Der Klimawandel trägt dazu bei, dass sich Zecken früher im Jahr, länger und in größeren Höhen vermehren. Die Zeiten, in denen Zecken ein reines Tiefland-Phänomen waren, sind mittlerweile vorbei“, so Geley. Damit weiten sich die FSME-Risikogebiete zunehmend aus.

FSME ist eine durch Zecken übertragene Viruserkrankung, die mit grippeähnlichen Beschwerden beginnt und im weiteren Verlauf das zentrale Nervensystem angreifen kann. Besonders gefährlich sind neurologische Komplikationen wie Hirnhaut- oder Gehirnentzündungen. In schweren Fällen kann es zu Lähmungen, Sprachstörungen oder dauerhaften Beeinträchtigungen kommen.

Kinder sind häufiger leichter betroffen, doch auch für sie gilt: „Der Schutz beginnt mit der Impfung – empfohlen wird sie bereits ab dem vollendeten ersten Lebensjahr“, betont Gesundheitsdirektorin Geley.

Borreliose rechtzeitig erkennen

Neben FSME können Zecken auch Borreliose (die sogenannte Lyme-Krankheit) übertragen – eine bakterielle Infektion, die zu Hautveränderungen, Fieber, Gelenksentzündungen oder im späteren Verlauf zu Nervenlähmungen führen kann. Ein typisches Anzeichen ist die Wanderröte – ein ringförmiger, sich ausbreitender Hautausschlag rund um die Einstichstelle. Bei rechtzeitiger Behandlung mit Antibiotika heilt die Erkrankung meist vollständig aus. Da es gegen Borreliose keine Impfung gibt, ist es wichtig, Zeckenstiche ganz allgemein zu vermeiden.

Vom Haaransatz bis zur Leistengegend: Richtiges Verhalten bei Zeckenstichen

Um das Risiko einer Infektion zu reduzieren, sollte man nach jedem Aufenthalt im Freien den Körper gründlich absuchen – besonders bei Kindern. „Zecken lieben warme, feuchte Körperregionen. Haaransatz, Nacken, Achselhöhlen, Kniekehlen oder die Leistengegend sind typische Stichstellen“, erklärt Geley. Mit einer spitz zulaufenden Pinzette sollten Zecken so nah wie möglich an der Haut gepackt und schnell entfernt werden – ohne das Tier zu zerquetschen.

Geschlossene, helle Kleidung (auf der man herumwandernde Zecken besser erkennen kann), in die Socken gesteckte Hosenbeine und Insektenschutzmittel sind wirksame Mittel, um Zeckenstiche zu verhindern. Außerdem sollte man bei Ausflügen ins Unterholz, das hohe Gras oder dichtes Gebüsch möglichst achtsam sein. Ratsam ist es zudem, Haustiere regelmäßig auf Zecken zu kontrollieren und sie mit einem entsprechenden Zeckenschutz auszustatten. 

Bild: Erik Karits