14 Fåsnåchtsgruppen, 500 aktive Teilnehmer und mehr als 15.000 begeisterte ZuschauerInnen machten das Telfer Schleicherlaufen 2025 zu einem gemeinsamen Fest der Traditionen mit vielen aktuellen Bezügen. Bereits ab 7 Uhr früh tummelten sich hunderte Neugierige, um die erste Gruppe – die „Sunna“ – durchs Dorf ziehen zu sehen.
Kaiserwetter als Stimmungskanone
Der große Aufführungstag begann zwar mit einem nebligen Himmel, doch die Gebete der Fåsnachtler wurden erhört. Kaiserwetter verwandelte diesen besonderen Sonntag in ein Feuerwerk der Farben, der Freude und des gelebten Brauchtums. Das traditionelle und mystisch anmutende Bäreneinfangen wurde von Trommelklängen und Nebel begleitet, der sich kurz vor dem lautstarken Kanonendonner als Signal zum Start lichtete. Ab diesem Zeitpunkt strahlte die Sonne mit den Teilnehmern und dem Publikum um die Wette.
Lebendige Tradition
Von Anfang an zogen die Fåsnåchtsgruppen die ZuschauerInnen ausnahmslos in ihren Bann. Eröffnet wurde der Zug dabei von den Herolden mit dem berühmten Fåsnåchtsprolog von Franz Kranewitter, gefolgt von der Musibanda. In diesem Jahr überraschten die Musiker mit einer orientalischen Darbietung rund um Aladdin und den blauen Geist in der Wunderlampe. Hoch zu Ross sorgten die vier Jahreszeiten in gewohnter Manier mit ihren Kostümen für Gänsehautmomente, und auch die Wilden mit dem Panzenaff erhielten jede Menge Beifall. Anschließend gehörte der „Kroas“ ganz den Hauptakteuren des Tages: den Schleichern! Ihre prächtigen Hüte, die farbenfrohe Seidenkleidung und der rhythmische Kreistanz verbreiteten eine unvergleichliche Stimmung. Die flotten Sprüche der beiden Wirte hallten Richtung Tribüne, wofür sich die Angesprochenen mit Applaus bedankten.
Humorvolle Beiträge
Die „sprechenden Gruppen“ wie die Laninger, Vogler, ’s Galtmahd, Bease Buam, Bachoufn, Kurpfuscher und Soafnsieder nahmen das Gemeindegeschehen sowie die Welt-, Bundes- und Landespolitik humorvoll aufs Korn. Die bissigen Sprüche und pfiffigen Sager wurden mit zahlreichen Lachern quittiert. Bei den Laningern bekamen René Benko sowie Georg Dornauer ihr Fett ab und zudem lamentierten sie gemeinsam mit der „Gendermarie“ u.a. über Fragen der Gleichberechtigung. „’s Galtmahd“widmete sich ganz dem Bauernstand. Mit ihrem „Delorean“ reisten sie unter dem Motto „Zurück in KUHzunft“ durch die Zeit und nahmen dabei mit Hilfe von Steinzeitmenschen, Königen, Rittern und Andreas Hofer das Weltgeschehen auf die Schippe. Auf politische Anspielungen verzichteten sie diesmal, weil: „In 5 Jåhr wern mir wieder wås über die Regierung sogn, wenn ma bis dahin oane hobn.“ Die Beasn Buam bedienten die unterschiedlichsten Gäste mit Seitenhieben an ihrer Würstelbude und strapazierten damit die Bauchmuskeln der ZuschauerInnen.
Prominente Gäste
Rund 500 HelferInnen sorgten für einen reibungslosen Ablauf an den 7 Aufführungsplätzen, zu denen die mehr als 15.000 BesucherInnen über 17 Kassastellen Zutritt erlangten. Unter den zahlreichen Fåsnåchtsbegeisterten befanden sich auch prominente Gäste aus Politik und Wirtschaft: Allen voran LH Anton Mattle, LR und Schleichergotl Cornelia Hagele, LR René Zumtobel, Bezirkshauptfrau Kathrin Eberle, Innsbrucks Bgm. Johannes Anzengruber, Innsbruck-Tourismus-Obmann Peter Paul Mölk und LH a.D. Herwig van Staa sowie sein Südtiroler Amtskollege a. D. Luis Durnwalder. Auch Fåsnåchts-Ehrenobmann Helmut Kopp mit Gattin Bella ließ sich das Spektakel nicht entgehen. Neben einer Delegation aus den Partnergemeinden Elzach und Lana genossen auch zahlreiche BürgermeisterInnen der Umlandgemeinden das Gesamtkunstwerk.
Fåsnåchtsobmann Bgm. Christian Härting zeigte sich von dem rundum gelungen Tag restlos begeistert und betonte die Bedeutung der Fåsnåcht als generationsübergreifendes Fest und farbenfrohen Ausdruck von Tradition, Humor und Gemeinschaftsgeist. „Fåsnåcht bleib do!“
Bild: MG Telfs