Ausstellung Christoph Mathoy Hörmann-Galerie Imst

Christoph Mathoy, Künstler aus Ried im Oberinntal, eröffnet das Ausstellungsjahr 2025 in
der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst. Mathoy beschäftigt sich aktuell mit
dem „Mensch im Zeitalter seiner digitalen Vernetzung.“ Was macht die ständige und
unaufhaltsame Vernetzung mit uns und wie geht es uns damit, fragt sich Mathoy und zeigt
in seiner Schau u. a. realistisch gemalte und ins Unheimliche aufgelöste Körperbilder.

Unser Alltag wird immer mehr von schnell konsumierten Bildern, Videos und Medien
beherrscht. Jederzeit vernetzt, in ständiger Konkurrenz mit quasi allem und jedem. So leben
wir aktuell unser Leben zwischen Realität und Virtualität. Das Selfie gehört dazu, geschönte,
unfassbar umfangreiche Bildwelten ebenso. Die Folgen dieser ständigen Verfügbarkeit und
Vernetzung beschäftigen Christoph Mathoy. In seinen Bildern spiegelt er den
Betrachter*innen eine Welt, die von Schönheitswahn, verzerrter Körperwahrnehmung und
Like-Kultur geprägt ist. Ein Selbstporträt des Künstlers eröffnet die Ausstellung im Foyer.

Körper im Fokus
Der menschliche Körper mit all seinen Brüchen und Makeln, anders als heute auf Social
Media präsentiert, steht oft im Fokus von Mathoys Kunst. Er hinterfragt bewusst die
Illusionen, die Photoshop, Instagram und Co. heute kreieren und führt uns vor Augen, wie
sich Normen und Ästhektik verschieben. Aber auch die Veränderung von Geschlechterrollen,
die gesellschaftliche Neuaushandlung von Rollenbildern sowie Gender/Sex werden
thematisiert.

Mathoy stellt dem Betrachtenden seine ungeschönten, brutal ehrlichen Bilder bewusst ohne
Erklärung, entgegen . Seine Bilder irritieren, bringen Verdrängtes an die Oberfläche,
konfrontieren mit Dingen, die man sonst gern versteckt.

Selfie-Kultur
Ganz bewusst schafft Christoph Mathoy mit seinen Werken einen Widerspruch. Einerseits
das Medium der Malerei, ein traditionelles Handwerk, das entsprechend Zeit für die
Produktion braucht, ausgeführt von einem Spezialisten, auf der anderen Seite seine Motive.
Selfies, die auf Social Media zu sehen sind, Schnappschüsse, die schnell mit dem Handy
enstehen und schnell überall digital abrufbar sind.

„Ich versuche, konkrete Bilder aus dem Zusammenhang der digitalen Bilderflut (das einzelne
Bild ist hier schon lange bedeutungslos – die Masse macht die Bedeutung) zu nehmen, als
Motiv für meine klassich gemalten self(ie) Portraits, und sie durch eine andere klassische Art
der Bildproduktion und Präsentation neu zu kontextualisieren und so dem einzelnen Bild
seine Bedeutung wiederzugeben“, so Mathoy.

Über den Künstler
Chrstioph Mathoy wurde 1976 in Innsbruck geboren. Er hat Malerei an der Kunst Uni Linz bei
Ursula Hübner studiert. Nach seinem Studium ist er nach Ried i.O. zurückgekehrt und
arbeitet aktuell als freischaffender Künstler sowie Kulturarbeiter beim Kulturverein
Siegmundsried. Mathoy malt hauptsächlich in Acryl auf Leinwand oder Holz/Span/MDF
Platten. Weiters gibt es von ihm zahrleiche Arbeiten auf Papier mit Bleistift, Kohle, Kreide,
Pastelkreiden etc. Der Mensch bzw Körper steht stets im Mittelpunkt seiner Kunst.

Bild: Elina Mellov