„In d‘ Fasnacht spineisln“ kann man ab sofort im Telfer Noaflhaus. Die Ausstellung mit diesem Titel wurde am Mittwochabend eröffnet. Das Team der Kulturabteilung der Marktgemeinde um Christine Gamper hat sich einiges einfallen lassen und bietet eine kurzweilige, amüsante und oft überraschende Einstimmung auf das Schleicherlaufen. Als Quelle diente hauptsächlich die umfangreiche Telfer Fasnachtschronik.
Keine Kannibalen
* Wie ist das mit dem angeblichen Zahnziehen des Panzenaff? Mythos oder Realität? In der Fasnachtchronik ist jedenfalls zu lesen, dass Bürgermeister und Fasnachtsobmann Helmut Kopp im Jahr 1985 das Problem mit den wackeligen Schneidezähnen des Aff „eigenhändig“ und ohne Zahnarzt löste…
* Warum lassen sich die Fasnachtler von Telfs Bärte wachsen? Auch das weiß die Chronik! Der Brauch wurde demnach 1975 auf Vorschlag des Bären-Obmanns Hubert Auer eingeführt.
* Im Verdacht, Hunde zu schlachten, standen die Laninger bereits 1950. Damals forderte der Tierschutzverein die Gendarmerie schriftlich auf, der Sache nachzugehen. Bürgermeister Josef Härting dementierte in einem Brief heftig und teilte den Tierschützern mit, „daß auch die Telfser keine Kannibalen sind.“
Plakate, Anekdoten und Kuriositäten
Diese und andere Anekdoten und Kuriositäten sind in der Ausstellung zu finden. Sie machen Lust darauf sich vorzustellen, was sich wohl 2025 alles ereignen wird… Die Eröffnung der einfallsreich gestalteten Schau stieß auf riesiges Interesse. Zahllose Fasnachtler und Gotln mit Obmann Bgm. Christian Härting an der Spitze waren gekommen. Musikalisch sorgten der MGV Telfs, der in der Fasnacht die Vogler-Gruppe stellen, und natürlich die Laningermusig für Stimmung.
Von Voglerschnaps bis Bärengummi
Der Gelegenheit zum „Spineisln“ hat man jetzt im Noaflhaus gleich auf mehreren Ebenen. Zum einen kann man im bestehenden Fasnachtmuseum, das vor wenigen Jahren erneuert wurde, auf Entdeckungsreise gehen. Dazu kommt jetzt die neue Sonderausstellung, die sich in zwei Bereiche gliedert. Im Galerieraum im 2. Stock werden die Fasnachtplakate seit 1925, ergänzt mit Fotos und den erwähnten Anekdoten, präsentiert. Im Appetizer-Museum im Eingangsbereich des Hauses gibt es eine Fülle von kleinen Exponaten rund ums Schleicherlaufen zu sehen. Hauptsächlich sind das die Souvenirs und „Merchandising-Artikel“, die die Gruppen im Lauf der Jahrzehnte herausgebracht haben. Sie reichen von den bekannten Plaketten und Bronzefiguren über den Voglerschnaps bis zur originellen Kombination „Gummibären und Bärengummi“.
Schleicherhut mit Quallen?
Im Stiegenhaus zwischen den Stockwerken sind Kinderzeichnungen zu sehen, von denen einige fantasievolle Ideen für Schleicherhüte liefern. Allerdings wird es wohl noch etwas dauern, bis die ganz kühnen Vorschläge – z. B. ein ballspielender Delfin oder eine Meeresbucht mit Quallen – wirklich auf einem Hut zu sehen sein werden.
Kinderworkshops
„In d‘ Fasnacht spineisln“ im Noaflhaus (Untermarktstraße 20) ist bis 4. März am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr, am Freitag von 17 bis 20 Uhr und am Samstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Am 10. und am 24. Jänner gibt es jeweils Kinderworkshops (15 Uhr) und Kuratorinnenführungen (18 Uhr). Weitere Infos: noaflhaus.telfs.at
Bild: MG Telfs/Dietrich