Bündelung der Kompetenzen

Die Vernetzung von Naturwissenschaft und Technik mit Informatik und Tiefbau steht im Vordergrund eines neuen Forschungsschwerpunkts an der Universität Innsbruck: In den kommenden sechs Jahren stellt das Land Tirol über 580.000 Euro für die Stiftungsassistenz „Tunnel Information Modeling (TIM)“ zur Verfügung. Damit sollen digitale Werkzeuge zur Umsetzung von Projekten im Tief- und Untergrundbau entwickelt werden.

Die interdisziplinär forschende und lehrende Stiftungsassistenz soll wesentlich zur Vernetzung und Stärkung der bereits am Standort vorhandenen Kompetenzen im Bereich natur- und technische Wissenschaften beitragen. Bereits seit Ende 2020 gibt es eine von der FFG und internationalen Unternehmen finanzierte und mit dem Südtiroler Matthias Flora besetzte Stiftungsprofessur in diesem Bereich, diese wird nun durch die vom Land geförderte Stelle ergänzt. Der angestellte Wissenschaftler wird vor allem im Bereich Informatik tätig sein. Professorin Ruth Breu vom Institut für Informatik: „Mit TIM stellen wir sicher, dass die Bauingenieurinnen und -ingenieure der Zukunft bestens gerüstet in die digitalisierte Arbeitswelt starten. Als weitere Initiative des Forschungsschwerpunktes soll ein neuer internationaler Masterstudiengang ,Digital and Automated Underground Engineering‘ in Zusammenarbeit mit europäischen Universitäten, unter anderem der Ruhr-Universität Bochum, aufgebaut werden.“

Von der Theorie in die Praxis

Die Vernetzung von vorhandenen Kompetenzen im Tief- und Untergrundbau – von der Geologie bis hin zum Bauingenieurswesen – mit jenen im Bereich Informatik – wie etwa Model Engineering, Internet-of-Things und Data Science – und die Ansiedlung von führenden Experten aus diesem Feld in Innsbruck bilden den theoretischen Teil der Stiftungsassistenz. Die Umsetzung in die Praxis erfolgt unter anderem durch die Entwicklung eines innovativen Modells für Planung, Bau und Betrieb von Tunnelbauwerken. Unter anderem soll ein „digitaler Zwilling“ des Brenner Basistunnels entstehen. Dieses Modell steht künftig als „lebendes Labor“ für die Digitalisierung der Bau- und Betriebsprozesse des BBT zur Verfügung.