Gemeinsame Front gegen Transitprobleme: Tirol und Südtirol setzen auf Dialog statt Klage

Tirols LH Anton Mattle (links) und Südtirols LH Arno Kompatscher (rechts).

Bild: © Land Tirol/Die Fotografen

Im Rahmen des jüngsten Ehrungstages der Länder Tirol und Südtirol haben sich die Landeshauptleute Anton Mattle und Arno Kompatscher zu den drängenden Transitfragen abgestimmt und die zukünftige Strategie innerhalb der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino diskutiert. Einigkeit herrscht darüber, dass rechtliche Schritte nicht die erhoffte Verbesserung für die Anwohner der Brennerstrecke bringen würden. Stattdessen verpflichten sich beide Länder zum fortgesetzten Dialog und zur Erarbeitung konstruktiver Vorschläge, ohne jedoch gänzlich von den bisherigen Maßnahmen gegen den Transitverkehr abzurücken.

LH Mattle betont die Notwendigkeit neuer Ansätze zur Reduzierung der Transitbelastung und würdigt die Rolle Südtirols, unter der Führung von LH Kompatscher, als einen entscheidenden Verbündeten in dieser Frage. Die enge Zusammenarbeit und das gemeinsame Engagement für intelligente Verkehrsmanagementlösungen spiegeln die starke Verbindung zwischen den Regionen wider. Kompatscher plädiert für beschleunigte Maßnahmen und betont, dass auf die drängenden Probleme nicht bis zu einer gerichtlichen Entscheidung gewartet werden kann. Beide Landeshauptleute präsentieren konkrete Vorschläge, wie variable Mautsysteme und digitales Verkehrsmanagement, um die Situation zu verbessern.

Nach der Bekanntgabe eines Klageschreibens hat LH Mattle umgehend die Abstimmung mit der österreichischen Bundesregierung gesucht, um geschlossen aufzutreten und weitere Schritte zu koordinieren. Die Bedeutung eines trilateralen Abkommens zwischen Deutschland, Österreich und Italien wird hervorgehoben, um innovative Lösungen wie ein Slot-System für LKW einzuführen. Trotz der Herausforderungen durch die Klage bei der Europäischen Kommission betonen beide Landeshauptleute die Wichtigkeit des fortlaufenden Dialogs zwischen den beteiligten Staaten, um zeitnahe und effektive Lösungen für den Brennerkorridor zu finden.

Die Vorbereitungen für das Slot-System zeigen das hohe Engagement der Regionen Bayern, Tirol und Südtirol, gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Die Kufsteiner Erklärung dient als Beispiel für erfolgreiche regionale Zusammenarbeit, die nun auf staatlicher Ebene fortgeführt werden muss. Die Landeshauptleute Mattle und Kompatscher stehen geschlossen für den Schutz von Gesundheit, Natur und Infrastruktur und fordern die Staaten auf, den von den Regionen vorgeschlagenen Weg zu realisieren.