Haming wird Klimabündnis-Gemeinde in Oberland DABEI

Haiming stellt ambitionierten Klimaplan vor

Die Gemeinde Haiming im Tiroler Oberland ist mit ihren über 4.800 Einwohner:innen der globalen Partnerschaft des Klimabündnis Tirol beigetreten. Der ambitionierte Klimaplan umfasst unter anderem, den Prozess zur energieeffizienten e5 Gemeinde sowie die Unterschutzstellung des Haiminger Forchets.

Die Klimakrise kennt keine Landesgrenzen. Sie ist eine globale Herausforderung, die nur durch internationale Zusammenarbeit bewältigt werden kann. „Lokale Antworten für die globale Klimakrise“ ist deshalb das Credo des Klimabündnis, dem sich Haiming angeschlossen hat. Mit dem Beitritt setzt die Gemeinde im Tiroler Oberland ein starkes Zeichen für den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes, der durch die industrielle Landnutzung ständig von Rodungen betroffen ist. Der Mitgliedsbeitrag der Gemeinde an den Verein Klimabündnis Tirol geht zu einem Teil an Partnerorganisationen in Brasilien. Im Rahmen der Klimabündnis-Partnerschaft konnte bereits eine Regenwald-Fläche unter Schutz gestellt werden, die eineinhalb Mal so groß ist wie Österreich.

Von Brasilien nach Tirol: Amazonas und Forchet.

Aber nicht nur der Amazonas, sondern auch die heimischen Wälder sind durch Rodung und Versiegelung bedroht. Zur Erhaltung des Forchet bei Haiming, dem letzten Naturwald des Inntals, ist seit langem eine Bürger:innen-Initiative aktiv. Ihr Ziel ist die Unterschutzstellung des gesamten Waldgebietes, damit keine Fläche mehr der Versiegelung und Verbauung zum Opfer fällt. „In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für einen Schutz dieses einmaligen Naherholungsgebietes auch in der Bevölkerung gestiegen. Was Schlussendlich auch die Gemeindepolitik zu einem einstimmigen Beschluss zur Unterschutzstellung eines Kerngebietes bewegte“, berichtet Gemeinderat Thomas Praxmarer.

„Das ist aber nur einer von vielen wichtigen Schritten, um unseren Beitrag zu einer klimagerechten Welt zu leisten“, ergänzt Bürgermeisterin Michaela Ofner. Im Rahmen einer Klimawerkstatt mit dem Klimabündnis Tirol, an der sich 30 Haimingerinnen und Haiminger, die Bürgermeisterin und weitere Gemeinderät:innen letztes Jahr beteiligt hatten, ist ein ambitionierter Klimaplan für die nächsten 10 Jahre entstanden. „Wir wollen uns energieeffizienter aufstellen, deshalb werden wir als nächsten Schritt den Weg zur e5 Gemeinde einschlagen“, so die Bürgermeisterin.

„Herzlich Willkommen im Netzwerk“.

Am Montag begrüßten Klimabündnis-Obmann LR René Zumtobel und Klimabündnis-Geschäftsführer Andrä Stigger die Gemeinde Haiming nun offiziell im Netzwerk und überreichten eine Urkunde. „Dass meine ehemalige Heimatgemeinde Haiming im gleichen Jahr Klimabündnis-Gemeinde wird, in dem ich auch zum Klimabündnis-Obmann gewählt wurde, ist ein erfreulicher Zufall. Mein Dank gilt der Bürgermeisterin Michaela Ofner, dem Gemeinderat Thomas Praxmarer sowie der Klimaschutzbeauftragten Claudia Melmer, die sich bereits seit Jahren im Klimaschutz engagieren und durch Projekte wie die Europäische Mobilitätswoche oder ,Tirol radelt‘ Bewusstsein in der Gemeinde schaffen. Mit dem Beitritt in unser Netzwerk sollen jetzt die nächsten Schritte folgen“, freut sich Klimaschutzlandesrat René Zumtobel auf das neue Mitglied. Durch das Klimabündnis-Schild an der Ortstafel von Haiming wird die Mitgliedschaft deutlich sichtbar.

Für Andrä Stigger, Geschäftsführer von Klimabündnis Tirol, ist die Partnerschaft zwischen den mittlerweile fast 2.000 europäischen Gemeinden und der Bevölkerung am Amazonas das Herz des Bündnisses: „In Tirol ist der Klimawandel schon deutlich spürbar, unsere Landschaft verändert sich, die Jahreszeiten kommen durcheinander. Um wirksame Klimapolitik zu machen, müssen wir die globalen Zusammenhänge verstehen – zum Beispiel, dass sich die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes massiv auf das Weltklima auswirkt“, so Stigger.

Das Klimabündnis ist Tirols größtes Klimaschutz-Netzwerk: Es zählt mittlerweile 85 Mitgliedgemeinden – von A wie Alpbach bis Z wie Zirl. 60 Prozent aller Tirolerinnen und Tiroler leben in einer Klimabündnis-Gemeinde, viele arbeiten in einem der über 100 Klimabündnis-Betriebe oder werden in einer Klimabündnis-Schule unterrichtet.

Titelbild: (Von links) Klimabündnis-Geschäftsführer Andrä Stigger, Klimabeauftragte Claudia Melmer, und Kurt Weiss, Umweltausschuss-Mitglied Magdalena Eiter, Bürgermeisterin Michaela Ofner, LR René Zumtobel, Gemeinderat Thomas Praxmarer.

Foto: Klimabündnis Tirol