Schultaschensammlung in Oberland DABEI

Neuer Zweck für gebrauchte Schulsachen

Im Rahmen der „Tiroler Schultaschensammlung“ bekommen gebrauchte Schulsachen einen neuen Zweck. Heuer fand die Aktion bereits zum 15. Mal statt und es konnten über 1.200 Schultaschen zusammengetragen werden. Ein Großteil der auf Vordermann gebrachten Stücke wird an in Tirol untergebrachte ukrainische Familien gespendet.

Vom aussortierten Buntstift bis zur Schultasche, die zu klein geworden ist: Gebrauchte, aber noch verwendbare Schulutensilien sind kein Fall für die Tonne, sondern bekommen im Rahmen der „Tiroler Schultaschensammlung“ ein neues Leben. Im Zuge des diesjährigen ReUse-Projektes, das bereits zum 15. Mal stattfindet, konnten tirolweit über 1.200 Schultaschen und -rucksäcke zusammengetragen werden. Erstmals beteiligt sich an der Initiative, die der Umweltverband Tirol mit Unterstützung des Landes und in Kooperation mit dem Jugendrotkreuz Tirol organisiert, auch der Landeselternverband. Heute, Mittwoch, besuchte Nachhaltigkeitslandesrätin Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe die freiwilligen Helferinnen und Helfer, die im Innsbrucker Flüchtlingsheim Reichenau alle ReUse-Schultaschen und -rucksäcke kontrollieren, bei Bedarf reinigen und mit Schulmaterialien bestücken. Ein Großteil der „Tiroler Schultaschensammlung“ geht heuer an in Tirol untergebrachte ukrainische Familien. Die Verteilung übernehmen die Tiroler Soziale Dienste GmbH, die Caritas Tirol und der Landeselternverband.

Klima schützen und Gutes tun.

Die „Tiroler Schultaschensammlung“ bringt einen wichtigen Mehrwert für die Umwelt und die Gesellschaft, betont LHStvin Felipe: „‚Wiederverwerten statt verschwenden‘ muss unser Grundsatz auf dem Weg hin zu einem nachhaltigen Leben, Handeln und Wirtschaften sein. Eine Schultasche, die ein paar Jahre verwendet wurde, muss nicht sofort weggeworfen werden. In den meisten Fällen kann man sie problemlos weiterverwenden. So wird Abfall reduziert und es werden Ressourcen geschont. Damit leistet das ReUse-Projekt einen nachhaltigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in Tirol und darüber hinaus“. Soziallandesrätin Gabriele Fischer verweist auf die soziale Komponente der Initiative: „Für viele Familien mit einem knappen Haushaltsbudget ist die Anschaffung von Schulutensilien eine große finanzielle Herausforderung. Mit dem ReUse-Projekt wird nicht nur das Klima geschont, sondern auch Gutes getan: Mit den abgegebenen Schultaschen können sozial benachteiligte Familien unterstützt und vielen Kindern eine Freude gemacht werden.“

Kooperation als Schlüssel zum Erfolg.

Damit das ReUse-Konzept funktioniert, ziehen bei der „Tiroler Schultaschensammlung“ viele Akteurinnen und Akteure gemeinsam an einem Strang. In den Schulen sammelt das Jugendrotkreuz Tirol in der letzten Schulwoche ausgediente Schultaschen und -rucksäcke sowie gebrauchte Schulsachen ein. Die Mitarbeitenden der Tiroler Recyclinghöfe nehmen diese das gesamte Jahr über in Verwahrung. In den Bezirkssammelstellen wird das Material zwischengelagert, bis der Landesfeuerwehrverband die Schultaschen tirolweit abholt und in das Flüchtlingsheim Reichenau bringt, wo das Material sortiert und die Schultaschen und -rucksäcke bestückt werden. Etwa ein Drittel der dieses Jahr gesammelten Schultaschen trug der Landeselternverband zusammen. Die 140 im Rahmen der Frühjahrssammlung zusammengekommenen Schultaschen wurden bereits an ukrainische Familien in Tirol verteilt. Die weiteren 200 aus der Schulschlusssammlung kamen zur weiteren Verteilung ins Flüchtlingsheim Reichenau.
„Der Großteil der Schultaschen wird unmittelbar danach an bedürftige Familien in Tirol verteilt. Ein weiterer Teil wird der Caritas für die Auslandshilfe zur Verfügung gestellt sowie für unterjährige Nachfragen aufbewahrt“, erklärt Martin Baumann, Geschäftsführer des Umweltvereins Tirol. „Seit Beginn der Aktion im Jahr 2008 konnten wir insgesamt rund 16.200 Schultaschen sammeln – das ist eine beachtliche Zahl.“

Titelbild: Im Innsbrucker Flüchtlingsheim Reichenau werden die gesammelten ReUse-Schultaschen und -rucksäcke kontrolliert, bei Bedarf gereinigt und mit Schulmaterialien bestückt.

Foto: Land Tirol/Dorfmann