36 rote Karten und 149 Eigentore

Der Ball rollt wieder. Damit auch Nicht-Fußball-Kenner zumindest beim Smalltalk punkten können, hat Oberland Dabei Ausgefallenes rund ums runde Leder zusammengestellt. Gesucht, gefunden, für gut empfunden von Riki Hirsch.

  • Goalie verkleinert das Tor: Eigentlich ist ein Tor ja 7,32 Meter breit. Eigentlich. Kim Christensen war das im Jahr 2009 aber ein bisschen zu viel und so setzte der Goalie des IFK Göteborg mitten im Spiel gegen den Örebro SK ganz einfach den Torpfosten um und machte sein Tor damit ein paar Zentimeter kleiner. Sein Pech: TV-Kameras filmten ihn dabei und so flog die ganze Aktion auf.
  • 1500 Liter Rotwein und doch ausgeschieden: Weil die Verantwortlichen der französischen Nationalmannschaft fürchteten, 1966 an der WM in England nur schlechten Wein zu kriegen, nahmen sie selber 1500 Liter Rotwein mit. Die Franzosen schieden in der Vorrunde kläglich aus.
  • 1600 Schusswaffen: Sicherheitsvorkehrungen sind keine Erfindung der Neuzeit. Schon beim allerersten WM-Endspiel, das 1930 in Monte­video ausgetragen wurde, nahm man den Zuschauern, die ins Stadion wollten, vor dem Spiel ganze 1600 Schusswaffen ab.
  • 29-mal verschoben: Beim Scottish Cup von 1979 mussten sich die Zuschauer ein wenig länger gedulden, um das Spiel Inverness Thistle gegen Falkirk sehen zu können. Es wurde wegen des schlechten Wetters ganze 29-mal verschoben.
  • Barfuß geht nicht: An der WM 1950 verzichteten die qualifizierten Inder auf die Teilnahme, da der Weltfussballverband Fifa das barfüßige Spielen verbot. Seither qualifizierte sich Indien nie mehr für eine WM.
  • 36 rote Karten und ein Weltrekord: 2011 stellten die Fußballer der fünften Liga in Argentinien einen bemerkenswerten Weltrekord auf: Sämtliche Spieler, alle Ersatzspieler und sogar die Betreuer flogen im Spiel Claypole gegen Victoriano Arenas kurzerhand allesamt vom Platz. Schiedsrichter Damien Rubino sah rot, und das gleich 36-mal, als die Rangeleien, die auf dem Spielfeld begonnen hatten, immer mehr ausuferten. Endergebnis: 36 rote Karten und ein Weltrekord.
  • 35 Stunden: Die Cotswold All Stars besiegten im längsten Fußballspiel der Welt im Jahr 2010 den Cambray FC ganz locker mit 333 zu 293 Toren. 35 Stunden lang hatten sich die beiden Vereine für einen guten Zweck gegenseitig die Bälle abgejagt, dann wurde das Spiel aufgrund starken Regens abgebrochen und für ­beendet erklärt. Endergebnis: Spielstand 333:293
  • Minutenlang unterbrochen: Als Pelé am 19.11.1969 sein 1000. Tor (Penalty) schoss, läuteten in ganz Brasilien die Kirchenglocken. Das Spiel musste minutenlang unterbrochen werden, weil die Fans Zeit zum Jubeln brauchten.
  • Platzverweis und Schokoriegel: Im WM-Viertelfinale 1966 zwischen England und Argentinien stellte der deutsche Schiedsrichter Rudolf Kreitlein den Argentinier Antonio Rattin vom Platz. Doch Rattin weigerte sich den Platz zu verlassen und wurde nach sieben Minuten von Polizisten abgeführt. Dabei wurde der Spieler von den Zuschauern mit Schokoriegeln beworfen, die er aufhob und aß.
  • 149 Eigentore: Der Verein Stade Olympique l’Emyrne aus Madagaskar hat in einem Spiel gegen den AS Adema im Jahr 2002 149 Eigentore geschossen. Aus Protest gegen die Leistung des Referees. Das Endergebnis von 0:149 ist immer noch ein Rekordergebnis.

Quelle: (Neon: Unnützes Fußball-Wissen /Heyne-Verlag 2012)