Knapp ein Prozent weniger Eheschließungen

Im Jahr 2019 wurden laut endgültigen Ergebnissen von Statistik Austria insgesamt 46.034 Ehengeschlossen,um 434 bzw. 0,9% weniger als 2018. „Seit 2019 haben Paare in Österreich mehr Wahlmöglichkeiten bei der Gestaltung ihrer Partnerschaft. Seitdem steht die Ehe auch gleichgeschlechtlichen Paaren offen, und die eingetragene Partnerschaft ist auch für Paare verschiedenen Geschlechts möglich. Diese neue Freiheit wird auch genutzt: 2019 wurden 46.034Ehen geschlossen, davon waren 997 Männer- oder Frauenpaare. Zudem wurden 1.269 eingetragene Partnerschaftenbegründet, fast dreimal so viele wie im Jahr zuvor – rund 90 Prozent davon zwischen Mann und Frau“, erläutert Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria.

Unter den 997 gleichgeschlechtlichen Ehen waren 468 Männer- und 529 Frauenpaare. 193 Paare, davon drei verschiedengeschlechtliche, wandelten ihre bestehende eingetragene Partnerschaft in eine Ehe um. Die Anzahl der im Jahr 2019 eingetragenen Partnerschaften (1.269 )war um exakt 173,5% höher als im Jahr davor (464). 1.135dieser Paare waren verschiedengeschlechtlich, 89 waren männliche und 45 weibliche Paare. Somit entschieden sich 97,5% aller verschiedengeschlechtlichen Paare 2019 für die Ehe und 2,5% für eine eingetragene Partnerschaft. Frauenpaare wählten zu 92,2% die Ehe und in 7,8% der Fälle die eingetragene Partnerschaft, während Männerpaare zu 84,0% heirateten und zu 16,0% eine eingetragene Partnerschaft begründeten. 

Bei 69,5%der Eheschließungen war es für beide Partner die erste Ehe(2018: 69,3%). Das mittlere Erstheiratsalterder Männer lag 2019 bei 33,0 Jahren, jenes der Frauen bei 30,8 Jahren – beides geringfügig höher als im Vorjahr (2018: Männer 32,8 und Frauen 30,6).

In drei Bundesländern wurden 2019 mehrEhen geschlossenals im Jahr davor (siehe Tabelle 1). Die deutlichsten relativen Anstiege wurden dabei in Wien (+2,8%)verzeichnet, gefolgt von Vorarlberg (+1,9%)und der Steiermark (+1,4%). Weniger Eheschließungen als 2018 gab es in Kärnten (-4,8%), in Oberösterreich (-3,2%), im Burgenland (-3,1%), in Tirol (-2,9%), in Niederösterreich (-2,4%)sowie in Salzburg (-2,0%).

Der höchste Anteil beiderseitiger Erst-Ehen wurde mit 74,8% in Tirol verzeichnet, der niedrigste im Burgenland und in Niederösterreich, wo jeweils nur 65,1% der beiden künftigen Ehepartner vor der Eheschließung noch nie verheiratet waren (siehe Tabelle 2).

Am jüngsten bei ihrer ersten Eheschließung waren Männer mit 32,5 Jahren in Niederösterreich und Frauen mit 30,4 Jahren in Oberösterreich. Am ältesten waren erstmalig heiratende Brautleute in Kärnten (Männer: 34,6 Jahre und Frauen: 32,0 Jahre).

Die nachträgliche Eheschließung ihrer Eltern betraf im Jahr 2019 insgesamt 18.788 gemeinsamevorehelicheKinder, pro geschlossener Ehe mit Kindern im Durchschnitt 1,45 Kinder aller Altersstufen. Die höchste durchschnittliche Kinderzahl pro geschlossene Ehe wurde dabei mit 1,49 in Kärnten, die niedrigste mit 1,36 im Burgenland verzeichnet.

Von den insgesamt 1.269eingetragenen Partnerschaftenim Jahr 2019 wurden 35,9% von in Wienwohnhaften Paaren begründet. Die eingetragenen Partner bzw. Partnerinnen waren 2019 überwiegend zwischen 30 und 49 Jahre alt (47,9%). Bei 61,8% waren beide künftigen Partner davor ledig.

Quelle: Statistik Austria