Vernissage Ennemoser auf Oberland DABEI

„Der Künstler ohne Schublade“ im Noaflhaus

Zur Vernissage und Buchpräsentation lud am vergangenen Donnerstag der in Telfs beheimatete Autor und Künstler Albert Ennemoser ins Noaflhaus. Die Schau, ein Querschnitt seines Schaffens, läuft bis 19. November. Am 18.11. gibt’s ein Künstlergespräch.

Das Werk von Albert Ennemoser füllt Bände – im Wortsinn. Die Kreativität des akademischen Malers, Designers, Innenarchitekten, Autors, Songwriters, Composers und Kunsterziehers findet seit gut sieben Jahrzehnten vielfältigste Ausdrucksweisen. Die aktuelle Werkschau des gebürtigen Inzingers, Reisenden und Langzeit-Wahltelfers, Baujahr 1948, zeigt den Besucherinnen und Besuchern vor allem Fotointarsien – analog bearbeitete Fotos mit Handzeichnungen – und weitere Werke in anderen, dem Künstler sehr eigenen Techniken.

Wie in seinen Texten, aus denen Ennemoser bei der Ausstellungseröffnung Kostproben zum Besten gab, ist ihm auch in seinen Bildern der Humor „ein Wanderstab des Lebens“. Den zweiten Blick, das Augenzwinkern, das Hintergründige, das Verborgene im Offensichtlichen – all das sucht, findet und zeigt er in Bild und Wort. Er verbindet bildende Kunst mit Lyrik und Poesie und nennt „poetische Kunst“ als seine bevorzugte „Schublade“, wenngleich er in keine passe, wie ihm Laudatorin Denise Weiler (Tiroler Autorinnen und Autoren Kooperative – TAK) attestierte. „Ich kann mich beim Schreiben von der Bildenden Kunst erholen und umgekehrt“, meint der künstlerische Vielarbeiter pragmatisch. Er nutzt die Zeit, denn sie sei „ein schiefes Brett, auf dem das Leben runterrutscht.“

Vielgestaltig sind sie, seine „Geschichten und Bilder“, wie sich das neueste Buch unverschraubt nennt. Darin hat der „Poltergeist“ namens Sebastian genauso Platz wie eine „Pokerrunde“, „Schräge Vögel“ oder jede Menge „Schnapsideen“. Und der eine oder andere Seitenhieb auf den Kunst- und Kulturbetrieb auf der Suche nach dem „Banalminimalismus“.

Albert Ennemoser Noaflhaus in Oberland DABEI

Bei der Vernissage: (Von links) Denise Weiler (TAK), Albert Ennemoser, Kulturreferentin GR Theresa Schromm und Sandra Marsoun-Kaindl (Kulturabteilung Telfs/Noaflhaus).

Foto: MG Telfs/Pichler

Albert Ennemoser – Geschichten und Bilder, zu sehen noch bis 19. November während der Öffnungszeiten (Do 14-17 h, Fr 17-20 h, Sa 9-12 h) im Noaflhaus. Am 18. November um 19 Uhr findet ein Künstlergespräch mit Albert Ennemoser statt. Das Buch „Geschichten und Bilder“ ist im Buchhandel zum Preis von 20,- Euro erhältlich.

Titelbild: Denise Weiler (TAK, links) hielt die Laudatio für Albert Ennemoser (rechts).

Foto: MG Telfs/Pichler