Herbert Boeckls Meisterwerk in Imst: Eine kulturelle Bereicherung

Offizielle Präsentation des Boeckl-Werks im Museum im Ballhaus in Imst (v. re.): Dr. Peter Baeck, Bgm. Stefan Weirather, Kulturreferentin Barbara Hauser und Museumsleiterin Sabine Schuchter.

Bild: Stadtgemeinde Imst/Othmar Kolp

Im Herzen von Imst, im Museum im Ballhaus, findet sich seit Kurzem ein künstlerisches Highlight, das Kunstliebhaber und Kulturinteressierte gleichermaßen begeistert. Ein Entwurf des berühmten österreichischen Malers Herbert Boeckl für den monumentalen Wandteppich „Die Welt und der Mensch“ wurde dank der Großzügigkeit von Dr. Peter Baeck dem Museum zur Verfügung gestellt. Diese Leihgabe, eine imposante Collage, die ursprünglich für die Ehrenloge der Wiener Stadthalle entworfen wurde, bereichert nun die Dauerausstellung des Museums und zieht Besucher aus nah und fern an.

Dr. Peter Baeck, der für sein langjähriges Engagement als Herausgeber und seine tiefe Verbundenheit zur Tiroler Kulturszene bekannt ist, hat mit dieser Geste nicht nur seine Wertschätzung für die Kunst Herbert Boeckls unter Beweis gestellt, sondern auch sein Engagement für die kulturelle Vielfalt Tirols. Anlässlich des 100. Geburtstags des von ihm herausgegebenen Magazins „Tirol“, stellt diese Leihgabe ein Symbol der kulturellen Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft dar.

Die offizielle Präsentation des Kunstwerks war ein Ereignis, das die Bedeutung dieses Meisterwerks in den Vordergrund rückte. Museumsleiterin Mag. Sabine Schuchter hob hervor, wie außergewöhnlich es ist, ein Werk von Boeckl in Imst präsentieren zu können. Als bedeutende Persönlichkeit der österreichischen Kunstszene des 20. Jahrhunderts hat Boeckl Generationen von Künstlern geprägt, darunter auch viele aus dem Tiroler Oberland. Die Anwesenheit von lokalen Würdenträgern wie Bürgermeister Stefan Weirather und Kulturreferentin Barbara Hauser unterstrich die Wichtigkeit dieser Leihgabe für die Region.

Die Geschichte hinter dem Werk ist ebenso faszinierend wie das Kunstwerk selbst. Ursprünglich für ein geplantes Museum moderner Kunst in Innsbruck erworben, fand die Collage nach politischen und finanziellen Wirren schließlich ihren Weg ins Museum im Ballhaus. Diese Odyssee spiegelt nicht nur die wechselvolle Geschichte der Tiroler Kunstszene wider, sondern auch die Widerstandsfähigkeit und Bedeutung der Kunst in der Region.

Herbert Boeckls Wandteppich „Die Welt und der Mensch“ ist mehr als nur ein Kunstwerk; es ist ein Glaubensbekenntnis, das die existenziellen Grundlagen des menschlichen Seins erkundet. Die Collage im Museum im Ballhaus mag zwar nur ein Entwurf sein, doch sie bietet einen einzigartigen Einblick in den Schaffensprozess eines der größten Künstler Österreichs. Mit Themen, die von der Polarität der Geschlechter bis hin zum Schicksal reichen, lädt dieses Werk zur Reflexion ein und bereichert die kulturelle Landschaft von Imst.

Die Bereitstellung dieser Collage als Leihgabe ist ein bedeutender Moment für das Museum im Ballhaus und für Imst als Kulturbezirk. Es zeigt, dass auch in kleineren Städten und Gemeinden ein tiefes Verständnis und eine große Wertschätzung für die Bedeutung von Kunst und Kultur existieren. Dieses Kunstwerk dient nicht nur als Anziehungspunkt für Besucher, sondern auch als Inspiration für die lokale Gemeinschaft, die kulturelle Vielfalt und das künstlerische Erbe Tirols zu erkunden und zu bewahren.