Bär in Oberland DABEI

Zwei Bären im Tiroler Oberland bestätigt

Der zuletzt Mitte September im Pitztal genetisch nachgewiesene Bär ist auch jener, der im Mai und Juni dieses Jahres im Ötztal für mehrere Schafsrisse verantwortlich war. Das hat die vom Naturhistorischen Museum in Wien durchgeführte Genotypisierung, also die genetische Bestimmung des Einzeltieres, ergeben. Dabei wurde auch festgestellt, dass der Bär, der Mitte Juli im Bezirk Landeck im Verwalltal anhand von Rissen genetisch nachgewiesen wurde, wiederum ein anderes Tier ist. Weitere Untersuchungsergebnisse zur individuellen Zuordnung sind derzeit noch ausständig. Somit wurden im Tiroler Oberland im heurigen Jahr bislang zwei verschiedene männliche Bären bestätigt, denen insgesamt 63 Schafsrisse zugeordnet werden. Experten waren schon vorher davon ausgegangen, dass es sich um zwei Individuen handelt. Die letzte bekannte Bärensichtung war Ende September im Pitztal.

Eine individuelle Bestimmung jenes Bären, der im Juni in Anras (Bezirk Lienz) nachgewiesen wurde, war nicht möglich. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es sich dabei um einen anderen Bären als die im Tiroler Oberland nachgewiesenen Individuen handelt und somit im heurigen Jahr erstmals von drei verschiedenen Bären in Tirol auszugehen ist.

Am Wochenende wurden im Gemeindegebiet von Erl (Bezirk Kufstein) ein totes Schaf in einer mit Maschendraht eingezäunten Christbaumkultur sowie ein totes Reh gefunden. Anhand des Rissbildes besteht nach der amtstierärztlichen Begutachtung des Schafes ein konkreter Wolfsverdacht. Proben zur weiteren Abklärung wurden genommen. Aus Ebbs und Erl (Bezirk Kufstein) gibt es zudem Bildmaterial, auf dem im Dunklen mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf zu sehen ist. Begutachtet wurde weiters ein im Gemeindegebiet von Schmirn (Bezirk Innsbruck Land) tot aufgefundenes und als Rissverdacht gemeldetes Reh. Eine kürzlich tot aufgefundene Gams im Gemeindegebiet von Längenfeld (Bezirk Imst) wird noch heute amtstierärztlich untersucht. Im benachbarten Umhausen wurde anhand eines Rotwildrisses vom 25. November ein Wolf aus der italienischen Population bestätigt. Bei allen Wildtieren wurden Proben genommen, die zur genetischen Untersuchung nach Wien übermittelt werden. Nach derzeitiger Datenlage gibt es aktuell keine Hinweise auf eine mögliche Gefährdung von Menschen. Die Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität.

Am Sonnenplateau wurde im Gemeindegebiet von Fiss (Bezirk Landeck) anhand eines am 23. November untersuchten Rehs ein Luchs nachgewiesen. Das ist der sechste Luchsnachweis in Tirol im heurigen Jahr.

www.tirol.gv.at/baer_wolf_luchs

Titelbild: User bodsa auf pixabay.com