27. Tiroler Schnapsprämierung: Tirols edelste Tropfen

122 Tiroler Brenner/innen stellten sich dem extrem harten Wettbewerb in Punkto Qualität. An zwei Tagen nahmen die 24 Experten der internationalen Jury alle 630 eingereichten Brände und Liköre unter die Lupe. Die sensationellen Ergebnisse unterstreichen und bestätigen die unglaublichen Leistungen der Brenner/innen. Das ungebrochene Interesse an diesem Wettbewerb freut die Landwirtschaftskammer als Veranstalter.

Besonderheiten 2021

„Die Expertenjury hat heuer die sensationelle Qualität der Tiroler Apfel- und Birnenbrände besonders gelobt. Im absoluten Spitzenfeld lagen auch viele Spänling- und Zwetschkenbrände. Besonders auffällig sind die sehr hohen Bewertungen für Enzian und Meisterwurz, den typischen Tiroler Vertretern aus den Hochlagen. Der goldene Herbst mit seinen warmen, sonnigen Tagen und kühlen Nächten legte die Basis für das herausragende Aroma und den feinen Geschmack dieser Destillate. Viele Liköre erreichten mit ihrer unverwechselbaren, typischen Fruchtigkeit und der geschmacklichen und farblichen Brillanz Höchstnoten. Die ausgezeichneten Tiroler Brennerinnen und Brenner können zurecht richtig stolz auf ihre Leistungen und Ergebnisse sein“, gratuliert und freut sich LK-Fachbereichsleiter Wendelin Juen mit allen Prämierten.

Drei Erfolgsfaktoren

Tiroler Edelbrände haben sich zu Genussmitteln höchster Güte entwickelt. Daran sind drei Erfolgsfaktoren maßgeblich beteiligt, erklärt Juen: „Der erste Erfolgsfaktor sind Brennerinnen und Brenner mit Fleiß und Engagement, fundiertem Fachwissen und Fingerspitzengefühl sowie ihrer Liebe zum Detail. Der zweite Erfolgsfaktor liegt in der besonderen Qualität der Tiroler Ausgangsprodukte für die Brenner. Das alpine Klima ist für viele Obstarten und Wurzeln einfach ideal. Der dritte Erfolgsfaktor ist die Expe-rimentierfreude und der unbändige Weiterbildungswillen in der Brennerszene.“

Ungebrochener Zustrom

Das Interesse an der Tiroler Schnapsprämierung ist nach wie vor ungebrochen. 630 eingereichte Proben von 122 Betrieben verdeutlichen, dass die heimischen Brenner/Innen der Arbeit der hochkarätigen Jury vertrauen und das Urteil der bestens geschulten Verkoster sehr schätzen. Mit 109 Betrieben schafften 89 Prozent der Einreicher den Sprung in den Qualitäts-Olymp. 73 Prozent der eingereichten Liköre und Brände, das sind 460 an der Zahl, schafften die hohe Hürde für die Auszeichnung. Klar ist, nur einwandfreie, hochwertige Edelbrände werden prämiert, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Fruchtigkeit und den Geschmack der Destillate gelegt wird.

Die vier Landessieger sowie die acht Sortensieger haben jeden Grund zur Freude. Als Betriebssieger werden jene Betriebe ausgezeichnet, die mit ihrem Betriebsergebnis besonders überzeugten. 42 Brennerinnen und Brenner können zurecht stolz auf ihre Auszeichnung Betriebssieger 2021 sein. Alle ausgezeichneten Brände und Liköre dürfen für den Konsumenten gut sichtbar mit „Prämierter Tiroler Edelbrand 2021“ in Kombination mit dem Tiroler Landesadler gekennzeichnet werden.

„Sehr erfreulich ist, dass der Bezirk Landeck wieder stark vertreten war. Die Brennerinnen und Brenner aus dem Bezirk Landeck haben die Tiroler Schnapsprämierung von Beginn an stark mitgetragen und haben dieses Jahr wiederum bewiesen, dass in Tirol, im Land der Schnapsbrenner, der Bezirk Landeck die Hochburg war und ist. Zudem hat sich die Gruppe jener Brennerinnen und Brenner, welche im Rennen um den begehrten Landessieg mitspielen, massiv vergrößert. Es hat sich bei den Punkten ein wahrliches Kopf-an-Kopf-Rennen abgezeichnet“, beschreibt Ulrich Zeni, LK-Referent für Obstverarbeitung, die ausgezeichneten Qualitäten und Leistungen bei der 27. Tiroler Schnapsprämierung.

Perfektionierte Kunst des Schnapsbrennens

„In unseren Jahresschwerpunkt Direktvermarktung fügt sich die Tiroler Schnapsprämierung perfekt ein. Durch die Veredelung der heimischen Früchte und Wurzeln zu flüssigen Köstlichkeiten, welche weit über die Tiroler Landesgrenzen hinaus ein hohes Ansehen erlangt haben, werden wichtige Einkommensquellen in der Landwirtschaft erschlossen und auch das Angebot der Direktvermarktung erweitert. Die gesteigerte Wertschöpfung aus den erzeugten Rohstoffen direkt vor Ort in den Betrieben sichert die Weiterentwicklung unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft. In den letzten Jahrzehnten wurde die Kunst des Schnapsbrennens perfektioniert. Zu dieser beispiellosen Erfolgsgeschichte gratuliere ich den Brennerinnen und Brennern herzlich“, unterstreicht LK-Präsident Josef Hechenberger, der sich freut, dass die Prämierung in der HBFLA Rotholz durchgeführt wird: „Lebenslanges Lernen und die Vernetzung von Produktion, Technologie und Konsumenten sowie dem Tourismus ist eine der Säulen, auf die die HBL-FA Tirol in Rotholz aufbaut. Die Tiroler Brennerelite als Musterbeispiel für genau diese Zusammenarbeit in dieses Haus zu bringen, freut mich besonders. Es ist sozusagen der Start weiterer Projekte für die Tiroler Landwirtschaft und den heimischen Tourismus mit der der HBLFA Tirol am Standort Rotholz.“

Kultur und wirtschaftlicher Erfolg

Mit gut 4.000 Brennerinnen und Brennern und einer erzielten jährlichen Wertschöpfung von rund 20 Millionen Euro stellt die Erzeugung von Edelbränden eine wichtige Einkommensschiene für die Tiroler Landwirtschaft dar. Dabei brauchen die hervorragenden Produkte den internationalen Vergleich nicht zu scheuen. Die Abfindungs- und Kleinbrenner sind unter anderem auch sehr wichtig für die Pflege der Streuobstbestände. „Schnaps ist ein Teil der Tiroler Landeskultur. Unsere Schnapsbrennerinnen und Schnapsbrenner halten diese Kultur hoch und entwickeln sie kontinuierlich weiter. Damit haben sie auch wirtschaftlichen Erfolg und bringen Wertschöpfung auf die bäuerlichen Betriebe. Denn sie haben es verstanden, ihr Handwerk zu perfektionieren, ihre Brände und Liköre zu inszenieren und die Menschen dafür zu begeistern“, so LH-Stv. Josef Geisler.

Titelbild: Die stolzen Landessieger 2021 von links nach rechts: Markus Spitaler (LS Schnaps), Elisabeth und Franz Benedikt (LS Likör), Gabriele und Helmut Mair (LS Schnaps), Anton und Lorenz Rossetti (LS Schnaps) 

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