Universität Innsbruck in Oberland DABEI

Land unterstützt Studierende mit Konzentrations- und Lernstörungen an der Uni Innsbruck

Inklusion, Vielfalt und das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse etablieren sich mehr und mehr im Bildungsbereich und am Arbeitsmarkt. Was im elementarpädagogischen- und Pflichtschulbereich bereits vielfach umgesetzt wird, hält nun auch Einzug in die akademische Welt: An der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck wird nun eine eigene Serviceeinrichtung für Studierende mit Aufmerksamkeitsstörungen, Autismus oder Lernstörungen eingerichtet. Das Land Tirol unterstützt dieses Vorhaben mit über 90.000 Euro. „Bildung ist der Schlüssel, um viele Türen im Leben zu öffnen. Wir leben in einem Land mit einem sehr hohen Bildungsniveau und müssen entsprechend auch dafür sorgen, dass das vielfältige Angebot von allen Personen genutzt werden kann“, so Wissenschaftslandesrätin Annette Leja.

Die Serviceeinrichtung für Studierende der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck mit Aufmerksamkeitsstörungen (ADHS), Autismus und Lernstörungen, kurz S-AAL, steht fakultätsübergreifend allen betroffenen Studierenden zur Verfügung und ist am Institut für Psychologie angesiedelt. Neben Beratung und Information ist vor allem die Abklärung bzw. Diagnose der entsprechenden Krankheitsbilder relevant. Ein Nachweis über eine der klinisch-psychologischen Diagnosen ist nämlich notwendig, um sich für sogenannte „modifizierte Prüfungsmodalitäten“ zu qualifizieren. Modifizierte Prüfungsmodalitäten sind keine individuelle Bevorzugung, sondern schaffen die notwendige Voraussetzung für die von der Universität Innsbruck angestrebte Chancengleichheit, durch die betroffenen Personen unabhängig ihrer Einschränkungen einen akademischen Abschluss erreichen können. „Engagierte junge Menschen mit individuellen Einschränkungen haben aufgrund ihrer Beeinträchtigungen im regulären Universitätsbetrieb häufig Schwierigkeiten, die gestellten Anforderungen im vorgegebenen Rahmen zu erbringen. Die angeführten Schwierigkeiten können somit eine gravierende Hürde für die akademische Laufbahn der betroffenen jungen Menschen darstellen und dementsprechend auch die Berufswahl einschränken“, erklären die Leiterinnen der neuen Serviceeinrichtung Liane Kaufmann und Elisabeth Weiss.

Titelbild: (C) Universität Innsbruck