Moser-Ernst auf Oberland DABEI

Kunsthistorikerin aus Telfs ausgezeichnet

In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste konnte Tilman Märk, Rektor der Universität Innsbruck, in Vertretung des Bundespräsidenten am 19. Oktober das »Große Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich« an die Kunsthistorikerin Sybille Moser-Ernst aus Telfs überreichen. Unter den Gratulanten war auch der Telfer Bürgermeister Christian Härting.

Sybille Moser-Ernst war in verschiedenen Funktionen am Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck tätig, seit 2001 als außerordentliche Universitätsprofessorin. Ihre Studien (Mathematik, Französische Literatur, Kunstgeschichte, Geschichte, Philosophie) hatte sie 1984 mit einer Dissertation zu Franz Richard Unterberger sub auspiciis Praesidentis rei publicae abgeschlossen. London wurde daraufhin ihre zweite kulturelle Heimat – als Post-Doc-Schülerin von Sir Ernst H. Gombrich, einem der bedeutendsten Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts, am Warburg-Institute der University of London.

Mit dem Sichtbarmachen von Gombrichs Theoriebildung erlangte Moser-Ernst internationale Bekanntheit. Ihre Publikationen und Tagungen auf diesem Gebiet führten sie zuletzt bis nach China. Ihre breit gefächerten Forschungsinteressen reichen von der Malerei der Renaissance über das Kunstschaffen des 19. Jahrhunderts bis zur Bildform der Karikatur. Auch auf regionaler Ebene lieferte sie mit ihren Büchern über Franz R. Unterberger und Josef Moroder-Lusenberg wichtige Beiträge zur Kunstgeschichte Tirol.

Darüber hinaus ist Sybille Moser-Ernst eine anerkannte Porträt-Malerin, Mutter von zwei Kindern und verheiratet mit dem Politikwissenschaftler Werner W. Ernst.

Die Laudationes auf die Geehrte hielten Univ.-Prof. Dr. Dirk Rupnow, Zeithistoriker und Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät sowie der Volkswirt Univ.-Prof. Dr. Gottfried Tappeiner. „Wie die Laudationes eindrucksvoll bestätigt haben, hat Sybille Moser-Ernst Hervorragendes für die Wissenschaft und Kunst an dieser und für diese Universität geleistet. Aus diesem Grund freue ich mich, ihr heute in Vertretung des Bundespräsidenten das Große Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich verleihen zu dürfen“, betonte Rektor Märk im Rahmen des Festaktes. Abschließender Höhepunkt der Ehrung war ein Festvortrag des renommierten Kunsthistorikers Horst Bredekamp (Humboldt-Universität Berlin) über »Michelangelo und Das Unabschließbare«.

Titelbild: Die Geehrte Sybille Moser-Ernst mit Tilman Märk, Rektor der Universität Innsbruck. Foto: Universität Innsbruck