Leandra Kreisser in Oberland DABEI

Jugend hat künftig stärkere Stimme in der Alpenregion

Seit heute, Dienstag, werden die Stimmen junger Menschen größeren Einfluss auf die gesamte Alpenregion haben: Auf der Generalversammlung der EU-Alpenraumstrategie EUSALP wurde der unter Tiroler Vorsitz 2018 initiierte und im vergangenen Sommer konstituierte Jugendrat nun offiziell eingesetzt: 28 junge EuropäerInnen – darunter die Tirolerin Leandra Kreisser – werden sich künftig bei den EUSALP-Gremien einbringen und dabei auf Themen wie Klimawandel, Digitalisierung oder nachhaltige Mobilität setzen. Somit finden Anliegen der Jugend bei Entscheidungsprozessen mehr Gehör, zugleich wird auch das Interesse junger Menschen an Politik und Europäischer Integration geweckt und gefördert.

„Die politischen Entscheidungen von heute beeinflussen die Zukunft der Jugend maßgeblich. Daher ist es notwendig, dass junge Menschen nun auch in der EUSALP bei der Generalversammlung mit am Verhandlungstisch sitzen“, ist Landtagsvizepräsidentin Sophia Kircher überzeugt. Sie nahm als Vertreterin Tirols virtuell an der diesjährigen EUSALP-Generalversammlung in Nizza teil.

Den Alpenraum mit der Jugend gestalten, Verkehr zentrales Thema

Leandra Kreisser ist eine von denen, die im Jugendrat künftig die Interessen ihrer Altersgruppe vertreten wird. Die aus dem Bezirk Kufstein stammende 18-Jährige hatte sich auf einen Aufruf der EUSALP hin für ein Mandat beworben, um sich mit interessierten Jugendlichen aus den verschiedensten Mitgliedsländern auszutauschen und gemeinsam an innovativen Ideen zu feilen. „Zudem möchte ich auf europäischer Ebene Bewusstsein für die Alpen und alle Besonderheiten der Region wecken und den Wert der Nachhaltigkeit vermitteln“, so Kreisser. Als Mitglied der Themengruppe „Mobilität und Anbindung“ wird sie sich besonders dafür einsetzen, den Öffentlichen Verkehr attraktiver und effizienter zu gestalten. Dafür sollen u.a. Mobilitätsdaten für die Alpenregion erhoben werden und der Politik, aber auch der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden.

Das gesamte Arbeitsprogramm wurde auf der EUSALP-Generalversammlung selbstbewusst von den Mitgliedern des Jugendrates vorgestellt. Weitere Schwerpunkte sind u.a. die Schaffung von Zukunftsperspektiven für junge Menschen in ländlichen Gebieten, der Schutz des kulturellen und natürlichen Erbes und die Beteiligung der Jugend an politischen Entscheidungen. „Die Agenda des Jugendrates ist sehr ambitioniert. Ich durfte mich persönlich davon überzeugen, wie engagiert und zielgerichtet die Jugendlichen an ihren Anliegen arbeiten. Mit so viel Einsatz werden sie die Arbeit der EUSALP sicherlich bereichern“, so VPin Sophia Kircher.

Vizepräsidentin Sophia Kircher nahm virtuell an der Generalversammlung der EU-Alpenstrategie EUSALP teil, bei der der Jugendrat offiziell eingesetzt wurde. © Tiroler Landtag

Über den Jugendrat und die EUSALP

Der Jugendrat entsendet zwei Mitglieder in die politische Generalversammlung und zu den Sitzungen des Exekutivausschusses auf BeamtInnenebene – somit sind die Jugendlichen Teil der beiden Entscheidungsgremien der EUSALP. Dort sind sie an allen richtungsweisenden Diskussionen beteiligt. Die Vorschläge des Jugendrates werden zudem von der Generalversammlung offiziell bestätigt und damit in das Arbeitsprogramm der EUSALP überführt. Eingebettet ist der Jugendrat in das vom Land Tirol initiierte und von der EU-Kommission mitfinanzierte Projekt „jugend.gestaltet.EUSALP – youth.shaping.EUSALP“. Speziell für Jugendliche entwickelte Aktivitäten wie die EUSALP-Sommermodule, Online-Partizipationsmöglichkeiten und der Jugendprojektwettbewerb „Pitch your project“ fördern die Kreativität und den Gestaltungswillen der jungen EUSALP-BürgerInnen und tragen zur grenzüberschreitenden Vernetzung bei.

Mitglieder des Jugendrates bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsordnung im Rahmen des EUSALP-Treffens in Nizza. © DUCLOS

Vor über sechs Jahren gegründet, soll in der EU-Alpenraumstrategie EUSALP gemeinsam an Lösungen für die drängendsten Probleme im Alpenraum gearbeitet werden. Sieben Staaten und 48 Regionen sind in diesem Verbund vereint, insgesamt werden rund 80 Millionen AlpenbewohnerInnen repräsentiert.

Titelbild: Die 18-jährige Leandra Kreisser vertritt Tirol im EUSALP-Jugendrat und setzt sich dort u.a. für nachhaltige Mobilität im Alpenraum ein.

© Blickfang/Julia Türtscher