Tirol impft Update in Oberland DABEI

Sprachbarriere kann Hindernis bei Corona-Impfung sein

„Rund 80 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler über 18 Jahre sind bis dato bereits geimpft, für die verbleibenden 20 Prozent spielen unterschiedliche Gründe eine Rolle, warum sie sich bisher noch nicht impfen haben lassen“, weiß Gesundheitslandesrätin Annette Leja. „Wir wissen, dass es bei manchen noch Unsicherheiten gibt, die oftmals auf kursierenden Halbwahrheiten und Fake News gründen. Bei einigen Personen spielt auch eine sprachliche Barriere eine Rolle. Um darauf nochmals verstärkt einzugehen, gibt es an zwei Tagen im Februar und März nun ein mehrsprachiges Beratungsangebot im Impfzentrum Innsbruck. Nach der DOC-Line, im Rahmen derer noch offene Fragen mit Ärztinnen und Ärzten besprochen werden konnte, setzen wir nun an einem weiteren Hebel im Hinblick auf die Informations- und Aufklärungsarbeit an.“ DolmetscherInnen des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) stehen jeweils am Mittwoch, den 16. Februar und 23 März, von 16 bis 18 Uhr im Impfzentrum Innsbruck kostenlos für Beratungen auf Arabisch, Dari/Farsi, Türkisch, BKS (Bosnisch, Serbisch, Kroatisch) und Russisch zur Verfügung. Sie unterstützen bei der Administration und im Gespräch mit dem Impfarzt/der Impfärztin.

„Muttersprache gibt Sicherheit. In unserer Muttersprache können wir uns oft besser ausdrücken und verstehen mehr Details und sprachliche Nuancen. Gerade bei einem so hochsensiblen Thema wie der Gesundheit müssen sprachliche Barrieren und Missverständnisse unbedingt weitestgehend abgebaut werden“, ist Integrationslandesrätin Gabriele Fischer überzeugt und begrüßt das Projekt: „Bereits seit Beginn der Corona-Pandemie stehen mehrsprachige Informationen zum Coronavirus und zu aktuellen Themen auf der Website des Landes, des Bundes sowie von Organisationen wie dem Österreichischen Integrationsfonds zur Verfügung. Bei manch offenen Fragen hilft das persönliche Gespräch aber oft am besten.“

Die Impfungen mit Unterstützung von DolmetscherInnen können mit oder ohne Termin aufgesucht werden und es bleibt genügend Zeit für das Aufklärungsgespräch und um offene Fragen zu besprechen. Die DolmetscherInnen werden vom Österreichischen Integrationsfonds gestellt. „Angesichts der Impfpflicht verstärken wir unsere Impfaktionen für Flüchtlinge und die migrantische Bevölkerung nochmals. Über SMS, Schwerpunktaktionen bei Deutschkursträgern und über unsere mehrsprachigen Corona-Webseiten informieren wir die Leute kontinuierlich. Die von Dolmetschern und Dolmetscherinnen des ÖIF begleiteten Impftermine werden von den Menschen sehr positiv aufgenommen, weil keine Sprachbarrieren bei komplexen Fragen vorhanden sind, und so Vorbehalte und Skepsis der Corona-Impfung gegenüber leichter aufgelöst werden können“, berichtet Sonja Ziganek, Impfkoordinatorin des ÖIF.

Impfangebot mit DolmetscherInnen

Impfzentrum Innsbruck, Messehalle

  • Mittwoch, 16. Februar 2022 | 16 bis 18 Uhr
  • Mittwoch, 23. März 2022 | 16 bis 18 Uhr

Es sind Erst,- Zweit- und Drittimpfungen mit und ohne Termin möglich.

Titelbild: MG Telfs/Pichler, Dietrich