Museumspreis in Oberland DABEI

Ötztaler Museen erhalten Tiroler Museumspreis

Der Museumspreis 2023 geht an die Ötztaler Museen für das Projekt „Audioguide Heimatmuseum: Alte Ötztalerinnen und Ötztaler erzählen“. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert. Das Bergbau- und Heimatmuseum Jochberg im Bezirk Kitzbühel erhält den mit 2.500 Euro dotierten Anerkennungspreis. LH Anton Mattle gratuliert kürzlich Museumsleiterin Edith Hessenberger, die die Auszeichnung des Landes stellvertretend für ihr Team in den Ötztaler Museen in Längenfeld entgegennimmt und Anneliese Hechenberger, die den Preis für das Bergbau- und Heimatmuseum Jochberg erhält.

„Mit der Verleihung des Tiroler Museumspreises 2023 wird die besonders innovative Arbeit der Ötztaler Museen gewürdigt. Gleichzeitig soll die Preisvergabe auch Ansporn für andere Museen in Tirol sein, spannende Themen aufzugreifen und herausfordernde Projekte umzusetzen. Ich gratuliere herzlich und danke allen am Projekt Beteiligten, insbesondere der Museumsleiterin Edith Hessenberger und dem gesamten Museumsteam“, betont Kulturreferent LH Mattle.

Es ist nicht immer einfach, neueste Forschungsergebnisse zeitnah in eine bestehende museale Präsentation zu integrieren und so einem breiten Publikum zu vermitteln. Die Ötztaler Museen nutzen neue Medien wie die Hearonymus-App oder die Museums-Homepage in Kombination mit historischen Objekten: Biografische Erzählungen von 16 Persönlichkeiten bilden den Ausgangspunkt für die Vermittlung neuer Erkenntnisse zur Geschichte von Häusern sowie zur regionalen Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Ötztal. Das mehrsprachige (Deutsch/Englisch/Ötztaler Dialekt) barrierefreie und kreative Konzept verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und macht das Heimatmuseum zum Hörerlebnis: vor Ort im Ötztal, aber auch digital für einen breiteren NutzerInnenkreis.

„Mit einem neuen Audioguide-Angebot werden der historische Alltag, die Freuden, aber auch die Probleme in Form von interessanten Biografien aus dem Ötztal niederschwellig erlebbar gemacht. Das Angebot richtet sich an Menschen, die sich lieber erzählen lassen als zu lesen, die aufgrund von Barrieren nicht in jeden Winkel unserer Häuser kommen oder die sich lieber von zu Hause aus informieren – und ist ganz sicher eine Einladung an Menschen, in unsere Museen zu kommen. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass von der Recherche bis zur Programmierung über 40 Personen mitgearbeitet haben. Die meisten kommen aus der Region und sie haben ihre Mundartkenntnisse, ihre Stimmen und ihre Zeit den Museen zur Verfügung gestellt“, ergänzt Hessenberger.

Seit der Gründung der Museums GmbH vor fünf Jahren haben sich die Ötztaler Museen zu einer regionalen Drehscheibe für Kultur und Wissenschaft entwickelt und engagieren sich für unterschiedliche Themen wie den Erhalt des baukulturellen Erbes, die Geschichte der Jenischen und die Aufarbeitung der NS-Geschichte des Ötztals. „Darüber hinaus sind die Ötztaler Museen Orte der Begegnung, des Austausches und des Diskurses und wirken identitätsstiftend, indem sie das kulturelle Erbe der Region sammeln, bewahren, erforschen und vermitteln, sowie relevante Fragen zur Gegenwart und Zukunft des Ötztals stellen“, betont LH Mattle. Auch die Vernetzung mit anderen Kultur- und Bildungseinrichtungen hat einen hohen Stellenwert. Dieses Engagement wird nicht nur regional, sondern auch überregional geschätzt und anerkannt – etwa durch die Verleihung des Österreichischen Museumspreises 2021. Mehr Informationen dazu unter www.oetztalermuseen.at

Rund 3.000 Objekte im Bergbau- und Heimatmuseum Jochberg.

Ergänzend zum Tiroler Museumspreis wird seit 2021 auch ein Anerkennungspreis vergeben. Dieser geht im Jahr 2023 an das Bergbau- und Heimatmuseum Jochberg. Das Museum zeichnet sich durch einen umfangreichen Sammlungsbestand von derzeit rund 3.000 Objekten sowie durch eine ansprechende und gut strukturierte Museumshomepage aus. Die Bereiche Bergbau in Jochberg, Mineralien und Alpenblumen/Heilkräuter werden auf der Homepage unter www.museum-jochberg.at behandelt. „Das breite museale Angebot in Tirol wäre ohne das große ehrenamtliche Engagement, von dem viele Museumsvereine in unserem Land getragen werden, nicht möglich“, ist LH Mattle überzeugt. Der Anerkennungspreis dient der Würdigung der überwiegend ehrenamtlich erbrachten Leistungen in den zahlreichen kleinen, regionalen Museen in Tirol und wird auf Vorschlag der Museumsservicestelle des Landes mit Zustimmung des Kulturbeirats für Denkmalpflege und Museumswesen zuerkannt.

Titelbild: (Von links nach rechts) LH Anton Mattle, Museumsleiterin Edith Hessenberger und Richard Grüner, Bürgermeister der Gemeinde Längenfeld.

Foto: Land Tirol/Sidon