Zwei Röhren beim Perjentunnel

Gute Nachrichten für alle Autofahrerinnen und Autofahrer im Tiroler Oberland: Die ASFINAG gibt heute im Laufe des Tages die Bestandsröhre des Perjentunnels (S 16 Arlbergschnellstraße) nach einem umfangreichen Sicherheitsausbau für den Verkehr frei. Damit erfolgt ein wichtiger Meilenstein beim Vollausbau des Perjentunnels. Nach sechsjähriger Bauzeit stehen erstmals zwei Tunnelröhren zur Verfügung. Bis Anfang Dezember soll die Baustelle dann endgültig abgeschlossen werden.  

In einem ersten Schritt wird für die noch offenen Arbeiten im Tunnel lediglich eine Spur pro Richtung für den Verkehr freigegeben. Bis zur endgültigen Freigabe der Tunnel Anfang Dezember 2020 erfolgen nämlich noch notwendige Restarbeiten im Tunnel. Das bedeutet, dass in einigen Nächten in dieser Woche der Verkehr in jeweils einer Fahrtrichtung ausgeleitet werden muss. Nach diesen finalen Arbeiten läuft der Probebetrieb unter Verkehr mit zwei Fahrspuren pro Tunnelröhre und einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Sämtliche Arbeiten werden bis Anfang Dezember abgeschlossen. Dann können Autofahrerinnen und Autofahrer beide Tunnelröhren ohne Einschränkung nutzen. 

„In den letzten Jahrzehnten hat sich auch aufgrund von tragischen Ereignissen in punkto Tunnelsicherheit europaweit sehr viel getan. Mit der nunmehrigen Verkehrsfreigabe der zweiten Tunnelröhre am Perjen, mit modernsten Tunnelsicherheitsstandards und zwei getrennten Fahrtunneln im Einbahnverkehr, können wir die Verkehrssicherheit auf der S 16 erhöhen, die Lebensqualität der Anrainer verbessern und auch der Wirtschaft eine noch bessere Verkehrsanbindung bieten. Vor 40 Jahren begann der Bau der ersten Tunnelröhre. Heute, 40 Jahre danach, geht ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Mein Dank gilt an dieser Stelle der ASFINAG und allen Beteiligten, die jahrelang in der Konzeptions-, Planungs- und schlussendlich in der Ausführungsphase zur Verwirklichung dieses 131-Millionen schweren Projektes beigetragen haben,“ betont Tirols Landeshauptmann Günther Platter.

„Der Vollausbau des Perjentunnels erhöht die Sicherheit im Tiroler Oberland wesentlich. Durch getrennte Tunnelröhren vermeiden wir künftig Frontalcrashs und mögliche fatale Folgen solcher Unfälle. Mit unserer Investition von 131 Millionen Euro erhöhen wir somit deutlich die Verkehrssicherheit für täglich 14.000 Autofahrerinnen und Autofahrer“, sagt ASFINAG-Bau-Geschäftsführer Andreas Fromm. 

Die ASFINAG wird in Zukunft noch mehr in die Tunnelsicherheit investieren. „Wir wollen hier nicht aufhören, sondern im Bereich Lötzgalerie weitere wichtige Investitionen tätigen. Das heißt: Der Lückenschluss bei der Lötzgalerie wird beseitigt, und zwar durch einen Vollausbau mit ebenfalls zwei getrennten Tunnelröhren. Die ersten Arbeiten dazu sollen bereits im Frühjahr 2021 mit dem Neubau der Lötzbachbrücke starten“, erklärt ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele. 

Mehr Sicherheit und Mobilität im Tiroler Oberland 

Die ersten Autos werden ab heute durch die sanierte Bestandsröhre fahren. Nach fast 40 Jahren erhielt der Perjentunnel nicht nur eine zweite Röhre, sondern auch ein Sicherheitslifting der Bestandsröhre. Somit gewährleistet die ASFINAG mehr Mobilität und weniger Behinderungen bei den notwendigen Wartungen. Durch die zwei Röhren wird es fortan weniger Umwegverkehr geben, wenn beispielsweise Tunnelwäschen geplant oder längere Sperren erforderlich sind. Das bedeutet im Klartext: Es werden künftig nicht mehr beide Fahrtrichtungen bei nächtlichen Tunnelwäschen umgeleitet. 

Zahlen, Daten und Fakten zum Perjentunnel 

1983 ging der Perjentunnel auf der Arlberg Schnellstraße unter Verkehr. Die ASFINAG errichtete eine 2.852 Meter lange neue Röhre und sanierte die bestehende Röhre. Die ASFINAG investierte 131 Millionen Euro in den Vollausbau des Perjentunnels. Bei der Neuerrichtung der zweiten Röhre fielen 250.000 Kubikmeter Ausbruchmaterial an, die ausführende Baufirma baute 80.000 Quadratmeter Spritzbeton und 77.000 Laufmeter Anker ein. Bei der Bestandsröhre erfolgte ein umfassender Sicherheitsausbau – so wurden sämtliche Einrichtungen von Beleuchtung über Belüftung bis hin zur Fahrbahn erneuert. 

Die ASFINAG investiert aber auch zukünftig in die Sicherheit und bessere Erreichbarkeit im Tiroler Oberland. Die Lötzgalerie und der Lötztunnel sollen bis spätestens 2026 mit zwei Fahrspuren pro Richtung ausgestattet werden.

Bild: Tunneleröffnung in Zeiten von COVID: Unter Einhaltung sämtlicher Regelungen im Rahmen der COVID-Pandemie gaben heute Landeshauptmann Günther Platter (Mitte) und ASFINAG-Geschäftsführer Stefan Siegele (rechts) die sanierte Bestandsröhre zusammen mit ASFINAG-Projektleiter Richard Loidl symbolisch für den Verkehr frei.
Foto: ASFINAG