Schnitzel in Oberland DABEI

„Den Rest bitte einpacken“

Mit der Genuss Box Lebensmittelabfall und Verpackungsmüll vermeiden

„Nix übrig für Verschwendung“: Unter diesem Motto findet aktuell die Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung unter der Federführung von „United Against Waste“ in Tirol statt. Rund 80 Kilogramm genießbare Lebensmittel landen pro Person in Tirol pro Jahr in der Tonne. Damit diese Zahl künftig sinkt und somit auch ein wesentlicher Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet wird, gibt es in Tirol zahlreiche Initiativen. Eine davon ist die Genuss Box, die seit 2019 von Gastronomiebetrieben in Tirol verwendet wird und eine umweltfreundliche Alternative zu Plastikverpackungen oder Alufolie bietet, um übriggebliebenes Essen mit nach Hause zu nehmen.

„Wenn die Augen wieder einmal größer waren als der Magen, bleibt im Gasthaus vom bestellten Essen etwas übrig. Viele Menschen nehmen den Rest bereits selbstverständlich mit nach Hause, damit die Lebensmittel nicht weggeworfen werden müssen. Mit der Genuss Box ist das auch umweltschonend ohne Plastikmüll oder Alufolie möglich“, erklärt Umweltschutzlandesrat René Zumtobel. „Damit ist die Genuss Box ein wichtiges Puzzleteil im gesamten Netzwerk gegen Lebensmittelabfall und zur Reduktion von Müll.“

43.000 Boxen im Jahr 2022.

Eingeführt wurde die Genuss Box nach Vorarlberger Vorbild in Tirol als Gemeinschaftsprojekt von Land Tirol, Wirtschaftskammer Tirol und Abfallwirtschaft Tirol Mitte (ATM) im Jahr 2019. Bei der Genuss Box handelt es sich um eine Verpackung aus 100 Prozent recycle- und kompostierbarem Papier mit FSC-Gütesiegel, die problemlos als Kartonage entsorgt werden kann. Die Box ist lebensmittelecht, wärme- und kälteisolierend und kann sogar in der Mikrowelle, im Backrohr oder im Kühlschrank verwendet werden. Damit ist das Material ideal zum Aufwärmen im Haushalt geeignet. Zahlreiche Gastronomiebetriebe in Tirol haben bereits Genuss Boxen beim in Österreich ansässigen Hersteller bestellt. 2022 wurden 43.000 Boxen an die Tiroler Gastronomie geliefert. Anna Kurz, Obfrau Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer Tirol: „Die Genuss Box leistet neben einem aktiven Beitrag gegen Lebensmittelabfälle auch einen wertvollen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung. Gastronomiebetriebe sind sensibilisiert in der gesamtheitlichen Verwertung der Grundprodukte und passen Portionsgrößen an den Gästebedarf an.“  „Wir nützen die Aktionswoche, um sowohl Bürgerinnen und Bürger, aber auch Betriebe auf das Thema Lebensmittelabfallvermeidung aufmerksam zu machen und einfache Maßnahmen ins Bewusstsein zu rufen, wie beispielsweise die Genussbox zu nutzen, um Tellerreste zum späteren Verzehr mitzunehmen“, erklärt ATM-Geschäftsführer Alfred Egger.

Vom Übermaß zur Ressourcenschonung.

„In unserer Gesellschaft findet ein Wandel statt – weg vom Übermaß und der Verschwendung, hin zur Ressourcenschonung und dem Bewusstsein, dass wir unseren Lebensraum schützen müssen. Weltweit wird ein Drittel aller Lebensmittel für die Tonne produziert. Knapp die Hälfte davon schafft es nicht einmal vom Feld bis zur Verarbeitung. Das stimmt nachdenklich und zeigt gleichzeitig, dass wir alle etwas ändern können: Indem wir Einkäufe gut planen, beim Einkauf auch mal Obst und Gemüse nehmen, das optisch nicht perfekt ist, und indem wir übriggebliebenes Essen vom Restaurant zuhause aufessen“, ist LR Zumtobel überzeugt.

Titelbild: Wenn die Augen größer waren als der Magen, bleibt vom bestellten Essen im Gasthaus etwas übrig. Mit der Genuss Box lassen sich die Speisen optimal mit nach Hause nehmen und aufwärmen.

Foto: Pixabay/Tom