„der.inn“ wird bis 2026 verlängert

Im Rahmen des Projektes „der.inn“ wurden seit 2008 in vier Projektphasen insgesamt bereits 18 Revitalisierungsmaßnahmen an Zuflüssen wie dem Gießenbach in Hatting, Seitenarmen wie bei Telfs West oder auch Augewässern und Tümpeln entlang des Inns umgesetzt. Jertzt wird dieses Projekt ein weiteres Mal verlängert und bis ins Jahr 2026 fortgesetzt. Neben konkreten Revitalisierungsprojekten wie in Zams oder die Fortführung am Schlitterer Gießen, soll die Durchgängigkeit ausgewählter großer Seitenzubringer möglichst wiederhergestellt werden, um dadurch die vielfältigen, naturnahen und gewässertypischen Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu erhalten und zu entwickeln.

Durch die vielfältigen Nutzungen der Vergangenheit sind heute nur noch Reste von der ursprünglichen Flusslandschaft übrig. Für die Umsetzung von Revitalisierungsmaßnahmen am Inn und seinen Seitengewässern stellt das Land Tirol jährlich insgesamt 750.000 Euro zur Verfügung. Projektbezogen können darüber hinaus auch Fördermittel aus dem Umweltförderungsgesetz oder dem Programm zur Entwicklung des Ländlichen Raums in Anspruch genommen werden. Neben dem Land Tirol sind das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und der WWF Projektträger bei „der.inn“.

Die Initiative setzt dabei sowohl gewässerökologische und naturschutzfachliche als auch schutzwasserwirtschaftliche Aspekte um. „Wir geben dem Flussbett des Inns mehr Raum und verbessern die Vernetzung seiner Ufer mit dem Umland. Dadurch entstehen Auen und Schotterbänke, die von Amphibien und Vögeln als neue Habitate genutzt werden. Die geschaffenen Seitenarme werden zu attraktiven Laichgewässern für die Fischfauna im Inn“, erläutert Naturschutzreferentin LHStv.in Ingrid Felipe. Die Erfolge der bereits umgesetzten „der.inn“-Projekte wurden durch Erhebungen der Universität Innsbruck bereits nachgewiesen. So konnten innerhalb weniger Monate Jungfische, aber auch Amphibien und Vögel in den neuen Lebensraumstrukturen nachgewiesen werden.

Die Aufwertung des ökologischen Zustandes geht vielfach einher mit einem verbesserten lokalen Hochwasserschutz. „Generell können Flussaufweitungen alleine Hochwasserschutzmaßnahmen nicht ersetzen. Sie reduzieren bei niedrigen Hochwasserereignissen aber lokal die Fließgeschwindigkeit und den Wasserspiegel. So leisten Flussaufweitungen einen kleinräumigen Beitrag zum Hochwasserschutz bei kleineren Ereignissen“, sagt LHStv. Josef Geisler. Die neu geschaffenen flussnahen Naturräume sollen aber auch zur Erholung und Freizeitgestaltung genutzt und dazu für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden.

Foto: Peter Leitner