Müll in Oberland DABEI

Fachkräfte für Müllentsorgung fehlen: Land übernimmt Hälfte der Ausbildungskosten

Da in den kommenden Jahren rund die Hälfte der derzeit in den Gemeinden beschäftigten Abfall- und UmweltberaterInnen in den Ruhestand gehen werden, leitet das Land eine Ausbildungsoffensive ein. Das heißt: Ab heuer gibt’s gleich mehrere Lehrgänge pro Jahr und die Hälfte der Ausbildungskosten werden vom Land übernommen.

Welche Gesetze und Verordnungen gelten bei der Abfallentsorgung? Worauf müssen Gemeinden oder Abfallwirtschaftsverbände achten? Wie wird ein Abfallzwischenlager oder Recyclinghof korrekt betrieben? Das wissen unter anderem die gemäß Abfallwirtschaftsgesetz ausgebildeten „Fachkundigen Personen“ und die „Tiroler Abfall- und UmweltberaterInnen“. In den kommenden acht Jahren wird jedoch rund die Hälfte der derzeit in Gemeinden beschäftigten Abfall- und UmweltberaterInnen in den Ruhestand gehen. Das Land Tirol führt daher nun eine Ausbildungsoffensive durch und bietet ab heuer gleich mehrere Lehrgänge pro Jahr an. Die Kurskosten in Höhe von 990 Euro werden zu 50 Prozent vom Land Tirol übernommen. Nach Abzug der Landesförderung betragen die Kurskosten 495 Euro je TeilnehmerIn. Die Gesamtfördersumme im Jahr 2023 beträgt 22.275 Euro. „Es ist von enormer Wichtigkeit, dass das Umwelt- und Abfallmanagement in unserem Land gut funktioniert und es Menschen gibt, die sich mit der Thematik intensiv auseinandersetzen. Durch die anstehende Pensionierungsswelle wird uns erfahrenes Personal und Know-How fehlen weshalb es umso wichtiger ist, vorsorglich ein umfangreiches und attraktives Ausbildungsangebot zu schaffen“, erklärt der zuständige Landesrat René Zumtobel, damit den Nachwuchs unter den Gemeindebediensteten und MitarbeiterInnen der Abfallwirtschaftsverbände aktivieren zu wollen.

Jährlich drei Ausbildungen im Angebot.

Ab dem Frühjahr 2023 werden in Kooperation mit dem Bildungsinstitut Grillhof jährlich zwei Ausbildungskurse zur „Fachkundigen Person“ und ein (Aufbau-) Ausbildungskurs zum/zur „Tiroler Abfall- und UmweltberaterIn“ angeboten. Zielgruppe sind MitarbeiterInnen von Gemeinden und Abfallwirtschaftsverbänden. Die Ausbildung zur „Fachkundigen Person“ umfasst insgesamt knapp acht Tage aus Theorie und Praxis, „Tiroler Abfall- und UmweltberaterIn“ ist man nach rund sieben Tagen. Mit der Organisation und Durchführung der Ausbildungskurse wurde federführend der Umwelt Verein Tirol beauftragt, der diese in Kooperation mit dem Tiroler Bildungsinstitut Grillhof, dem Tiroler Gemeindeverband, den Tiroler Abfallverbänden, der Umweltwerkstatt Landeck und der ATM GmbH durchführt.

„Müll vermeiden ist grundsätzlich das wichtigste Credo unserer Zeit. Dort, wo aber trotzdem unvermeidlich Abfall anfällt, ist es umso wichtiger, dass er richtig getrennt, entsorgt und auch wiederverwertet wird. Auch so kann jede und jeder Einzelne zum Schutz unsere Klimas und der Umwelt beitragen. Das umfassende Wissen von Fachpersonen ist hierbei nicht wegzudenken“, ist LR Zumtobel überzeugt.

Titelbild: In den kommenden acht Jahren geht die Hälfte der in der Müllentsorgung Beschäftigten in den Ruhestand.

Foto: Pixabay/Hans