Hochoetz und das Vordere Ötztal planen den Relaunch bei Oberland DABEI

Hochoetz und das Vordere Ötztal planen den Relaunch

Neue Positionierung, neue Angebote und neues Mitglied in der Geschäftsführung der Bergbahnen Hochoetz: Im Vorderen Ötztal wurde während der Pandemie konsequent an der Strategie der zukünftigen touristischen Ausrichtung der Region gearbeitet. Im kommenden Winter werden in der Skiregion Hochoetz erste Innovationsschritte realisiert.

Nach dem Aus für die geplante Skigebietsverbindung Hochoetz-Kühtai haben die Verantwortlichen im Vorderen Ötztal vor drei Jahren einen umfassenden Strategieprozess eingeleitet. Vertreter der Gemeinden, von Ötztal Tourismus und der Bergbahnen Hochoetz sind unter fundierter Anleitung der Frage nachgegangen, wie sich die gesamte Region künftig touristisch positionieren soll. Interessensgruppen quer durch alle Bevölkerungsschichten waren im Prozess eingebunden, alle GemeindebürgerInnen hatten die Möglichkeit zur Teilnahme. Zahlreiche Arbeitsgruppen widmeten sich Themenkreisen wie der Weiterentwicklung zur Ganzjahresdestination, der Positionierung der Region Vorderes Ötztal sowie Mobilität und Verkehr. Die Analysen und Workshops führten schließlich zum Ergebnis der Zukunftsstrategie 2030. „Der Tourismus ist unser zentraler Wirtschaftsfaktor, die Bevölkerung in Oetz, Sautens sowie Haiming-Ochsengarten profitiert umfassend davon. Für uns galt es nach dem Aus für die Seilbahnverbindung zu klären, wie wir uns als Region weiterentwickeln können. Dabei wollten wir einen Zugang finden, der allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessenslagen auf nachhaltige Weise gerecht wird“, betont Hansjörg Falkner, Bürgermeister von Oetz und Aufsichtsrats-Vorsitzender der Bergbahnen Hochoetz. Für Falkner, der zugleich als Obmann des Planungsverbandes Ötztal fungiert, lässt sich die Aufgabenstellung auf einen Punkt bringen: „Wir müssen dem gleichzeitigen Bedürfnis nach einem intakten Lebensraum und einer zukunftsorientierten Entwicklung unserer wirtschaftlichen Grundlage gerecht werden.“

Erlebnis- und Outdoor-Spezialist auch im Winter

Die Fragestellung nach der touristischen Positionierung des Vorderen Ötztals hat die entsprechende Arbeitsgruppe klar beantwortet, wie Christoph Rauch, Destinationsmanager bei Ötztal Tourismus bestätigt: „Wir sind das sportliche Outdoor- und Erlebniszentrum für alle am Eingang des Ötztals. Hier haben wir im Sommer genauso wie im Winter unsere Stärken. Im Tal ebenso wie am Berg. Diese besondere Form der Exzellenz wollen wir nun vermehrt herausstreichen.“ Die touristischen Akteure der Region haben im Zuge der Analysen zudem den Auftrag formuliert, das Markenprofil als Winterdestination zu schärfen. Motto: Mehr Natur, Qualität und Erlebnisdimensionen zum gesicherten Ausleben einer inneren Abenteuerlust mit Genussanspruch. So sollen SkifahrerInnen mit dem Bedürfnis nach einem gepflegten Skigebiet ebenso angesprochen werden wie WintersportlerInnen, die ursprüngliche Naturlandschaften abseits der Piste schätzen. „Der Strategieprozess war wichtig. Wir haben bereits erste Anstrengungen unternommen, diese Zielsetzungen mit Leben zu füllen. Sprich: adäquate Angebote zu entwickeln, die uns klar im Wettbewerb abheben“, betont Rauch.

Die Region mit starkem Natur-Fokus

So kommt in der Wintersaison 2022/23 die adaptierte Ausrichtung bereits in gänzlich neuen Angeboten zum Tragen. Entwickelt wurde beispielsweise ein Schneeschuh-Trail in Hochoetz. „Dieser Trail kommt dem verstärkten Trend zu naturnaher Bewegung abseits der Piste entgegen. Er soll Abenteuer, aber vor allem ein sicheres Winter-Outdoorerlebnis im Gelände bieten. Eine entsprechende Beschilderung und das regelmäßige Begehen durch Guides stellen das sicher. Wir leisten mit diesem Angebot Pionierarbeit“, so Christoph Rauch.

Skitouren-Leitsystem und Winterwandern

Weiters entstand zuletzt auch ein Angebot für TourengeherInnen auf der Piste. Von der Talstation in Ochsengarten führt eine eigens deklarierte Spur mitsamt Leitsystem durch den Wald und neben der Piste bis zum Panoramarestaurant in Hochoetz. Wanderbegeisterten eröffnet sich mit dem „Rotes Wandl“-Winterwanderweg in Hochoetz sowie Wegen in Ochsengarten und rund um die Feldringalm ein attraktives Angebot. In Ochsengarten entsteht zusätzlich ein Schneespielplatz für die jüngsten Gäste.

7,5 Millionen Euro: Neue Kühtaile-Bahn ab 8. Dezember

Gleichzeitig arbeiten die Bergbahnen Hochoetz gezielt an der Aufwertung ihrer bestehenden skitechnischen Infrastruktur.  Mit dem Neubau der Kühtaile-Bahn, die zum Saisonstart am 8. Dezember in Betrieb geht, wird ein lang gehegter Wunsch nach einem Qualitätsimpuls auf einer der zentralen Abfahrten des Skigebietes realisiert. Die 6er-Sesselsbahn der Firma Doppelmayr erfüllt mit Kindersicherung, Zauberteppich als Einstiegshilfe und Wetterschutzhauben alle Ansprüche an Komfort und Sicherheit. Eine auf 3 Minuten verkürzte Fahrzeit rundet das neue Kühtaile-Erlebnis ab. Im Rahmen der rund 7,5 Mio. Euro großen Investition wurden auch die Pisten im Bereich der Kühtaile-Talstation merklich verbreitet. „Mit der Kühtaile-Bahn setzt die Skiregion Hochoetz ihren Kurs der vergangenen Jahre konsequent fort. Es geht darum, Komfort, Service und Sicherheit unseres Skigebietes mit gezielten Investitions-Schritten kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dadurch haben wir uns mittlerweile eine große Gruppe treuer Hochoetz-Fans erarbeitet“, betont Andreas Perberschlager, Geschäftsführer der Skiregion Hochoetz GmbH.

Erweiterte Geschäftsführung in Hochoetz: Michaela Burger für Innovation & Strategie

Um die Zukunftsstrategie 2030 im touristischen Leitbetrieb des Vorderen Ötztals umfänglich verfolgen zu können, haben die Verantwortlichen der Bergbahnen Hochoetz auch personelle Weichenstellungen gesetzt. „Für uns ist klar, dass der Strategieprozess kein bloßes Lippenbekenntnis bleiben soll. Die Hochoetzer Bergbahnen tragen ihren Teil dazu bei, indem sie mit Michaela Burger seit November 2022 ein zweites Mitglied in der Geschäftsführung integrieren. Mit Michaela Burger arbeitet eine Spezialistin gezielt an den Aufgabenfeldern Strategie, Innovation und Kommunikation. Andreas Perberschlager verantwortet in bewährter Manier den Bereich Finanzen und wird sich verstärkt um das gastronomische Angebot kümmern“, so  Aufsichtsratsvorsitzender Hansjörg Falkner. Michaela Burger bringt mehr als zwanzig Jahre Erfahrung aus Industrieunternehmen mit. Sie war unter anderem bei Swarovski für Strategie, Innovation und Personal zuständig. Beim Vorarlberger Beschläge-Konzern Blum hat sie den Bereich Marketing und Unternehmenskommunikation geleitet. „Ich freue mich sehr, in Hochoetz an der Verwirklichung der Zukunftsstrategie 2030 mitarbeiten zu können. Das Potenzial unseres Unternehmens sowie der gesamten Region ist enorm und die Aufgabe ausgesprochen spannend“, erklärt die gebürtige Niederösterreicherin, die seit zehn Jahren in Tirol lebt.

Gemeinde Oetz, Ötztal Tourismus und die Bergbahnen Hochoetz  präsentierten die zukünftige touristische Ausrichtung für das Vordere Ötztal. Im Bild (v.l.) Christoph Rauch, Michaela Burger, Andreas Perberschlager und Hansjörg Falkner.

Bildnachweis: Agentur Polak / Markus Geisler