Gemeinderat beschließt Neubau der Imster Bergbahnen

Die Erneuerung der Imster Bergbahnen ist auf Schiene: In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde dem 20,5 Mio. Euro-Projekt einstimmig zugestimmt. Die ersten Vorarbeiten zum Bau beginnen bereits im Anschluss an die laufende Wintersaison.

Nach der Zustimmung des Gemeinderates der Stadtgemeinde Imst in der vergangenen Sitzung steht dem Neubau der Seilbahnen in Hoch-Imst nichts mehr im Weg. Das von den Imster Bergbahnen, der Stadtgemeinde Imst und Imst Tourismus finanzierte Bauprojekt sieht die Errichtung von zwei 10er-Einseilumlaufbahnen (EUB) von Hoch-Imst zur Untermarkter Alm bzw. von der Untermarkter Alm zum Alpjoch vor. „Die Stadt Imst legt mit ihrer Finanzierungsbeteiligung am Neubau ein Bekenntnis zu einem wichtigen Naherholungsgebiet ab. Wir sind stolz auf unsere Bergbahnen und freuen uns mit unseren Bürgerinnen und Bürgern auf das neue Angebot“, so Stefan Weirather, Bürgermeister der Stadt Imst.

Trotz aufrechter Betriebsanlagengenehmigung und Konzession sind die Bestandsanlagen mittlerweile am Ende ihres Betriebszyklus angelangt. Die Bahn zur Untermarkter Alm ist bereits seit 1991 in Betrieb, die Alpjoch-Bahn wurde gebraucht erworben und 1995 in Hoch-Imst aufgestellt (Erstaufstellung 1987).

Barrierefrei bis ins Joch

Der Fokus des Neubaukonzeptes berücksichtigt die für Tiroler Verhältnisse sehr ausgedehnte Sommersaison. Diese dauert in Imst von Mai bis Oktober. Zahlreiche Familien mit Kinderwägen oder auch ältere Menschen und internationale Gäste schätzen während dieser sechs Monate insbesondere den Alpine Coaster. Fahrgäste der neuen Gondelbahnen erwartet künftig deutlich mehr Komfort. Ebenerdiger, barrierefreier Zu- und Ausstieg, geräumige 10er-Kabinen, leichterer Transport von Kinderwägen und Fahrrädern, verkürzte Fahrzeiten und Wettersicherheit sind garantiert. Zusätzlicher Vorteil im Winter: Durch die Kabinen wird ein sicherer Transport von Kindern (wesentlich für Skikurse oder Skitage von Schulklassen) sowie Personen mit Handicap ermöglicht. Durch die geringe Fahrgeschwindigkeit in der Station hat der Fahrgast ausreichend Zeit, bequem einzusteigen.

„Unser Ski- und Wandergebiet in Hoch-Imst ist das zentralste touristische Aushängeschild von Imst. Gemeinsam mit der Stadt und den Bergbahnen schaffen wir eine wichtige Perspektive für die vielen Tourismusbetriebe der gesamten Region. Von Kindern bis zu Senioren: Unsere Gästestruktur erstreckt sich über mehrere Generationen. Gerade für die vielen Familien, die bereits jetzt zu uns kommen, eröffnet sich mit diesem Neubau eine gänzlich neue Angebotsqualität“, betont Evelyn Krismer, Vorstandsmitglied von Imst Tourismus.

Kostenvorteile durch Gondeln

Nicht zuletzt werden durch die Gondelbahnen die Baukosten reduziert, da die entsprechenden Liftanlagen einen größeren Abstand der Stützen ermöglichen. Darüber hinaus sind die laufenden Wartungskosten aufgrund der geringeren Anzahl an Gondeln gegenüber Sesseln geringer. Über die gesamte Laufzeit gerechnet ergeben sich daraus erhebliche Kostenvorteile. Auch Gebi Mantl, Aufsichtsratsvorsitzender der Imster Bergbahnen zeigt sich hoch erfreut: „Wir legen mit dem Neubau den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft der Imster Bergbahnen. Die neuen Anlagen garantieren wesentlich mehr Komfort und vor allem auch deutlich niedrigere Wartungskosten als bisher.“

Professionelle Garage und Werkstätte für Pistengeräte

Die neue „UAlm-Bahn“ bringt ihre Fahrgäste in acht Fahrminuten nach oben. Entspannt geht es auch in Richtung Alpjoch weiter, wo die neue Bergstation an derselben Stelle wie bisher stehen wird. Mit einer Transportleistung von 1.000 Personen pro Stunde erreichen Skifahrer oder Wanderer in rund sieben Minuten dieses Ziel.

 „Wir können nun in professioneller Umgebung Revisions- und Wartungsarbeiten durchführen. Für den laufenden Betrieb stellt dies eine nicht zu unterschätzende Erleichterung dar“, so Bernhard Schöpf, Geschäftsführer der Imster Bergbahnen.
Fotos: Doppelmayr_dieWest/Imster Bergbahnen

Die beiden Anlagen werden zwar getrennt geführt, teilen sich aber das Stationsgebäude an der Untermarkter Alm. Die Streckenführung der beiden Anlagen bleibt jeweils weitgehend unverändert. Die Talstation beherbergt neben dem Kassa-Bereich auch die Verwaltungsräumlichkeiten der Imster Bergbahnen. Bei der Mittelstation wird eine neue, geeignete Werkstätte für Wartungsarbeiten am Fuhrpark oder bei Anlagenteilen eingerichtet. „Wir können nun in professioneller Umgebung Revisions- und Wartungsarbeiten durchführen. Für den laufenden Betrieb stellt dies eine nicht zu unterschätzende Erleichterung dar. Bisher mussten wir uns mitunter mit Zelten im Freien behelfen. Zudem sind die Pistengeräte nun schonend untergebracht und nicht mehr ganzjährig der Witterung ausgesetzt“, hebt Bernhard Schöpf, Geschäftsführer der Imster Bergbahnen, hervor.

Baustart im Frühjahr

Mit den Vorarbeiten zur Demontage der Alpjoch-Bahn wird bereits im Anschluss an die laufende Wintersaison begonnen, der Baustart für die neue „UAlm-Bahn“ erfolgt Anfang September 2021.

Der Sommerbetrieb der unteren Sektion sowie des Alpine Coasters ist von den Bauarbeiten nicht beeinträchtigt: Die Untermarkter Alm Bahn und der Alpine Coaster sind von 21. Mai bis 5. September 2021 täglich geöffnet. Die obere Sektion wird im Sommer 2021 außer Betrieb sein.

Mit der Wintersaison 2021/2022 werden die beiden Bahnen eröffnet. Voraussichtlicher Betriebsstart und Eröffnungstermin ist der 17. Dezember 2021.

Technische Daten

Untermarkter Alm Bahn
Hersteller: Doppelmayr
Typ: 10er-Einseilumlaufbahn
Schräge Länge: 2323,72 m
max. Fahrgeschwindigkeit: 6,0 m/s
Transportleistung: 1.600/2.000 (im Endausbau) Personen/h je Richtung
Fahrzeit: 8 min
Stützenanzahl: 13
Fahrbetriebsmittel: max. 42-52

Alpjoch-Bahn
Hersteller: Doppelmayr
Typ: 10er Einseilumlaufbahn
Schräge Länge: 1486,96 m
max. Fahrgeschwindigkeit: 5 m/s
Transportleistung: 1000 Personen/h je Richtung
Fahrzeit: 7 min
Stützenanzahl: 8
Fahrbetriebsmittel: 20

Planung: Gaugelhofer & Ganyecz Seilbahnplanungs GmbH
Baukosten gesamt: 20,5 Mio. Euro