Ein Zusammenspiel, das Können braucht

Spektakuläre Schauübung der Imster Einsatzkräfte im Brand-Gedenkjahr

Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst samt Hubschrauber-Landung gab’s dieses Wochenende am Imster Jonakparkplatz gegenüber der Polizeiinspektion: Zur Freude von zahlreichen großen und kleinen Schaulustigen, ganz ohne jede Sorge. Weil’s nämlich glücklicherweise kein echter Notfall war, sondern eine Übung, die das Gedenken an den fürchterlichen Brand in der Stadt Imst vor 200 Jahren zum Anlass nahm.

Eins, zwei, drei – Cabrio: Dieses im Notfall lebensrettende Kunststück vollbringt wohl niemand schneller als geschulte Feuerwehrleute.

Foto: Matt

Von Manuel Matt

Am Anfang war der Verkehrsunfall: Mit drei beteiligten Fahrzeugen und mehreren eingeklemmten, teilweise schwerverletzten Personen – dem Himmel aber sei Dank, der sich an diesem Samstagnachmittag von seiner schönsten Seite zeigte, jedoch lediglich eine Simulation zu Demonstrationszwecken am Imster Jonakparkplatz. Täuschend echt war sie dennoch (auch dank der authentisch hergerichteten Statisten) und bot so die Möglichkeit, eindrücklich den Ablauf im Ernstfall vorzuführen. So wie’s sein sollte: Vom Absetzen des Notrufs, über das rasche Eintreffen der Einsatzkräfte, hin zur Zusammenarbeit bei der Bergung und Versorgung der Verletzten bis zum Abtransport, der da ganz besonders für leuchtende Kinderaugen sorgte. Wegen dem landenden Hubschrauber, freilich.

Hier ist es bereits zu spät: Innerhalb eines Sekundenbruchteils wird dieser Fettbrand zur meterhohen Stichflamme werden.

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Wasser & Fett: Eine fatale Mischung.

So flott und routiniert, wie da die Stadtfeuerwehr und das Rote Kreuz mit Bergeschere respektive Trage handierten, hätten manche Details des Probe-Einsatzes den zuschauenden Augen durchaus entgehen können. Vollen Einblick lieferten aber die Schilderungen des Imster Feuerwehrkommandanten Roland Thurner, der mit dem Publikum via Megafon kommunizierte. Vieles ist da nämlich nicht nur gut zu wissen, sondern kann im Ernstfall eventuell das Leben retten. Etwa dann, wenn eine Fritteuse zu brennen anfängt, wie im zweiten, nicht minder spektakulären Teil der Übung. Eine Möglichkeit der Brandbekämpfung wäre in diesem Fall das Abschneiden der Sauerstoffzufuhr, beispielsweise ganz einfach mit dem passenden Deckel, lässt Thurner wissen. Besser noch aber ist eine Löschdecke, die in keiner Küche, keinem Haushalt fehlen sollte. Die scheinbar logischste, aber denkbar schlechteste Variante ist Wasser. Denn was dann passiert, zeigte die Stadtfeuerwehr unter rigorosen Sicherheitsvorkehrungen – nämlich eine explosive, meterhohe Stichflamme, die in weiterer Folge alles um sich verzehren könnte. Ganz ähnlich, wie es damals, vor rund 200 Jahren war, beim großen Brand von Imst.

Eine sehenswerte Ausstellung zum Imster Inferno, beheimatet im Ballhaus-Museum, läuft noch bis 29. Oktober. Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr sowieso samstags von 9 bis 12 Uhr. Weitere Informationen: https://www.imst.gv.at/Ausstellung_-_Der_grosse_Brand_Imst_1822_3

Titelbild: Die Schauübung am Imster Jonakparkplatz – eindrücklicher Beweis für die Professionalität der Imster Einsatzkräfte.

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