Rotes Kreuz Imst bei Oberland DABEI

In Bester Nachbarschaft
Mit den Ersthelfern im Pitztal

Nichts vergeht schneller als eine Viertelstunde, wenn die Zeit läuft – und wer nach der Alarmierung innerhalb dieser 900 Sekunden bereits bei der Patientin, bei dem Patienten sein möchte, muss sich sputen. Denn diese übliche Hilfsfrist hat sich der Tiroler Rettungsdienst auferlegt – und „das schaffen wir auch“, sagt der Leiter der Imster Rotkreuz-Bezirksstelle, David Schmid.

Speerspitze & Meilenstein.
Was Schmid aber auch weiß: Manchmal kann die einzige Straße ins Tal selbst für den Rettungsdienst unpassierbar sein, speziell im geografisch so besonderen Tirol – und dann dehnt sich die Zeit. Für den Menschen, der in Not ist, Hilfe braucht und auf Hilfe wartet. Der Zeit lässt sich aber auch ein Schnippchen schlagen: Mit ausgebildetem Sanitätspersonal, das in nächster Nähe lebt, einen eigenen Notfallrucksack samt Defibrillator zuhause hat und auf Abruf bereit ist, um im Notfall beizustehen. So können „First Responder“, wie sie der Fachjargon kennt, in Windeseile vor Ort sein, noch vor dem Eintreffen der regulären Rettungsmannschaft. Bereit erklärt, ehrenamtlich in diesem Sinne rund um die Uhr für die Menschen in Wenns und Jerzens da zu sein, haben sich acht Rotkreuz-Angehörige, denen der Bezirksstellenleiter viel Anerkennung zollt: Als „Speerspitze“, deren Engagement einen weiteren „Meilenstein“ in der medizinische Notfallversorgung im Pitztal markiert, das nun gemeinsam mit der Ortsstelle St. Leonhard am Talende einsatztechnisch optimal abgedeckt sei. Ein Dankeschön spricht Schmid dabei auch den Angehörigen der „First Responder“ aus: Für das Verständnis, wenn immer wieder die Pflicht ruft – und das vielleicht gerade wieder beim gemeinsamen Abendessen.

Sich dem Wandel anpassen.
Dankbar zeigt sich auch Manuel Flür als stellvertretender Bezirksstellenleiter, der auch beim Imster Regionalmanagement tätig ist und so auch erklärt, wie‘s zum Pitztaler „First Responder“-Team gekommen ist. Dahinter steckt nämlich auch das Regionalmanagement, die das Pitztal bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützt hat. Dabei habe sich vieles herauskristallisiert: Etwa häufiger werdende Naturereignisse wie Starkregen und Winterstürme mit ihren Auswirkungen auf die Verkehrswege. Das wiederum habe Sorgen aufkommen hat lassen, dass dann niemand im Dorf ist, der über die notwendige Ausbildung und Ausrüstung für medizinische Notfälle verfügt. Auf der Suche nach einer Lösung habe Flür sogleich „ein offenes Ohr“ beim Imster Rettungsdienstleiter Jürgen Bombardelli gefunden, der die Aufstellung des „First Responder“-Teams federführend organisiert hat – und ihnen natürlich weiterhin mit Rat und Tat beiseite steht, den guten, helfenden Menschen von nebenan.

Foto: Rotes Kreuz Imst